US-Schluss: Dow klettert um 0,6% auf 17’920 Punkte

US-Schluss: Dow klettert um 0,6% auf 17’920 Punkte

New York – Die Kurse an der Wall Street haben am Montag in einem recht impulsarmen Handelsverlauf zugelegt. Die Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen brachte allerdings weiterhin keine Klarheit über den Zeitpunkt der nächsten Leitzinsanhebung. Nach dem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag erwarten jedoch wieder zunehmend mehr Marktteilnehmer, dass es im Juni oder Juli noch keine Zinserhöhung geben wird.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,64 Prozent auf 17’920,33 Punkte. Der breit gefasste S&P-500-Index rückte um 0,49 Prozent auf 2109,41 Punkte vor und schloss damit auf dem höchsten Stand seit Anfang November. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 legte um 0,31 Prozent auf 4523,63 Punkte zu.

Fed-Präsidentin Yellen hatte in Philadelphia laut Redemanuskript gesagt: «Ich denke weiterhin, dass die Federal-Funds-Rate wahrscheinlich über die Zeit hinweg graduell ansteigen muss, um Preisstabilität und längerfristig eine maximale nachhaltige Beschäftigung sicherzustellen.»

Am Freitag war bekannt geworden, dass die US-Wirtschaft mit nur 38 000 neuen Jobs im Mai den schwächsten Zuwachs seit fast sechs Jahren verzeichnet hatte. Bankvolkswirte hatten mit deutlich mehr gerechnet. Entsprechend sanken Wetten von Händlern auf eine Zinsanhebung im Juni oder Juli wieder deutlich: Aktuell rechnen nur noch 4 Prozent mit einer Anhebung im Juni und 31 Prozent mit einer Anhebung im Juli. Vor dem Jobbericht hatten 22 Prozent auf den Juni gesetzt und 55 Prozent auf Juli.

Aus Unternehmenssicht herrschte ebenfalls nahezu Flaute. Spitzenwert im Dow waren die Papiere von Boeing mit plus 3,55 Prozent. Händler verwiesen auf Spekulationen, dass der US-Flugzeughersteller einen Grossauftrag vom Iran erhalten könnte. Am Index-Ende büssten die Aktien von Home Depot ohne Nachrichten 1,94 Prozent ein.

Die Visa-Aktien legten um marktkonforme 0,75 Prozent auf 80,54 Dollar zu. Die US-Bank JPMorgan hatte die Papiere des Kreditkartenunternehmens mit «Overweight» und einem Kursziel von 88 US-Dollar wieder in die Bewertung aufgenommen.

Im Nasdaq-Auswahlindex sanken die Anteilsscheine der Google-Mutter Alphabet um 0,80 Prozent. Der Mitgründer und Chef des zugekauften Spezialisten für Heimvernetzung Nest, Tony Fadell, war zurückgetreten. In früheren Zeiten hatte der Manager bei Apple massgeblich an der Entwicklung des Musikplayers iPod mitgearbeitet und gilt als einer der Stars des Silicon Valley. Zuletzt war er wegen seines Führungsstils in die Kritik geraten.

Paypal verloren 0,60 Prozent. Der Online-Bezahldienst hatte in der Türkei nach Differenzen mit den dortigen Behörden den Betrieb eingestellt. Die Bankenaufsicht des Landes hatte dem US-Unternehmen keine Lizenz ausgestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Paypal habe es abgelehnt, ein neues Gesetz zu befolgen, wonach die IT-Systeme von Geldinstituten sich in der Türkei befinden müssten, hiess es demnach zur Begründung.

Der Eurokurs, der zur Rede von Janet Yellen kurz auf den höchsten Stand des Tages bei 1,1393 US-Dollar gestiegen war, lag zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,1362 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1349 (Freitag: 1,1154) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8811 (0,8965) Euro. Am US-Rentenmarkt verloren zehnjährige Staatsanleihen 7/32 Punkte auf 99 2/32 Punkte und rentierten mit 1,73 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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