US-Schluss: Anleger gehen vor Bankenzahlen nicht ins Risiko

US-Schluss: Anleger gehen vor Bankenzahlen nicht ins Risiko
(Adobe Stock)

New York – Vor den Quartalsberichten der grossen Geldhäuser an der Wall Street haben die US-Börsen am Dienstag geschwächelt. Der Leitindex Dow Jones Industrial hatte zwar im frühen Handel um gut ein Prozent zugelegt, anschliessend bröckelten die Kurse aber wieder ab. Nicht ganz so stark wie befürchtet gestiegene Verbraucherpreise hatten nur vorübergehend für Erleichterung gesorgt. Am Ende schloss der Dow 0,26 Prozent tiefer bei 34’220,36 Punkten.

In den kommenden Tagen legen die grossen Investmentbanken JPMorgan , Morgan Stanley , Goldman Sachs und Citigroup ihre Quartalsberichte vor. Die Erwartungen dürften nicht allzu gross sein: Alle vier Aktien gaben am Dienstag nach und setzten damit die Kursschwäche der vergangenen Woche und Monate fort.

Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,34 Prozent auf 4397,45 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,36 Prozent auf 13’940,24 Zähler. Er hatte zuletzt deutlich stärker unter den steigenden US-Renditen gelitten als Dow und S&P 500.

Die hohe Inflation hatte die US-Börsen zuletzt ausgebremst. Im März sind die US-Verbraucherpreise in der nicht so schwankungsanfälligen Kernrate nicht ganz so stark gestiegen wie befürchtet. Die entscheidende Frage sei nun, ob die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat und wenn ja, mit welchem Tempo sie zurückgehe, sagte Analyst Matt Peron vom Vermögensverwalter Janus Henderson.

Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien des Einzelhändlers Kohl’s um mehr als fünf Prozent. Einem Agenturbericht zufolge erwägt die Einzelhandels-Holding Franchise Group eine Übernahme von Kohl’s. Das Kaufangebot würde das Unternehmen demnach mit neun Milliarden US-Dollar bewerten. Allerdings hatte Hudson Bay Company in der Vergangenheit angedeutet, Kohl’s ebenfalls übernehmen zu wollen zu einem höheren Preis als Franchise Group.

Die Anteile von Beyond Meat rückten zunächst um bis zu fast sechs Prozent vor, drehten dann aber ins Minus und endeten knapp ein Prozent tiefer. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC kündigte ein Top-Manager des Herstellers von Fleischersatzprodukten an, das Geschäft mit Produkten aus Alternativen zu Hühnerfleisch ankurbeln zu wollen.

Daneben bewegten Analystenkommentare die Kurse: Citigroup prognostizierte einen zunehmenden Wettbewerb in der Software-Branche und riet deshalb bei Cisco zum Verkauf. Die Aktien verloren am Ende des Dow zwei Prozent. Morgan Stanley sprach für die Aktien von Hewlett Packard Enterprise ein Verkaufsvotum aus, woraufhin der Kurs des IT-Beraters 2,5 Prozent einbüsste.

Der Euro gab nach und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,0829 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0861 (Montag: 1,0900) Dollar fest. Der Dollar hatte damit 0,9207 (0,9174) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt profitierten Staatsanleihen von den Inflationsdaten. Der Terminkontrakt für richtungweisende zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) erholte sich um 0,59 Prozent auf 120,45 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel entsprechend auf 2,72 Prozent. (awp/mc/ps)

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