US-Schluss: Dow steigt um 0,11% auf 18’058,69 Punkte

US-Schluss: Dow steigt um 0,11% auf 18’058,69 Punkte

New York – Schwache Konjunkturdaten, steigende Ölpreise und gemischte Quartalsberichte: Vor diesem durchwachsenen Hintergrund haben die US-Börsen am Donnerstag dennoch ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. Der den breiten Markt widerspiegelnde S&P-500-Index erreichte im Tagesverlauf einen Höchststand und an der Nasdaq-Börse schloss der marktbreite Composite-Index auf einem Rekordhoch.

An der Wall Street verzeichnete der Leitindex Dow Jones Industrial nur ein kleines Plus von 0,11 Prozent auf 18’058,69 Punkten. Der S&P 500, der zeitweise knapp über 2120 Punkte gestiegen war, beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,24 Prozent bei 2112,93 Punkten. Der Nasdaq 100 rückte um 0,36 Prozent auf 4477,07 Punkte vor, während der Nasdaq Composite um 0,41 Prozent auf 5056,06 Punkte zulegte.

Die Konjunkturdaten machten deutlich, dass es weiter Grund gibt, sich um die Nachhaltigkeit der erstarkenden US-Wirtschaftsentwicklung zu sorgen, was allerdings wiederum für eine eher spätere als frühere Zinswende sprechen dürfte. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche war stärker als erwartet gestiegen und auch die Stimmung in der US-Industrie hatte sich laut dem Forschungsinstitut Markit im April überraschend eingetrübt. Ausserdem waren die Verkäufe neuer Häuser im März kräftig eingebrochen und der Anstieg im Vormonat wurde nach unten korrigiert.

Sorgen vor einer Eskalation der Lage im Yemen trieben den WTI-Ölpreis in Richtung der 60-Dollar-Marke, da Öllieferungen aus dem Persischen Golf gefährdet sein könnten. Medien hatten berichtet, dass Saudi-Arabien im Yemen erneut Angriffe auf Stellungen der Huthi-Rebellen geflogen hat. Saudi-Arabien selbst hatte vor zwei Tagen die Luftangriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen für beendet erklärt.

Eher schlecht als recht fielen die Unternehmensbilanzen an diesem Tag aus: Im Dow büssten die Anteilsscheine von 3M am Index-Ende 3,04 Prozent ein. Nach einem überraschend schwachen ersten Quartal kappte der Mischkonzern das Gewinnziel für 2015. Im abgelaufenen Jahresviertel hatte der starke US-Dollar dem Hersteller von Klebstoffen, Folien und Post-It-Zetteln zu schaffen gemacht.

Die Aktien von Procter & Gamble gaben um 1,78 Prozent nach. Der Konsumgüterkonzern hatte ebenfalls unter dem starken Dollar gelitten: Der Umsatz im dritten Geschäftsquartal war um 8 Prozent gesunken. Ohne negative Währungseffekte und den Verkauf einiger kleinerer Marken wären die Erlöse um 1 Prozent gestiegen.

Die Papiere von Caterpillar schlossen minimal unter ihrem Vortagesniveau. Der Baumaschinenhersteller hatte sinkende Umsätze zum Jahresauftakt bekanntgegeben, zugleich aber wegen Kostensenkungen und einem Erlös aus einem Anteilsverkauf die Prognose für den Jahresgewinn angehoben.

Im Nasdaq 100 dagegen sorgte Ebay für gute Stimmung: Die Internet-Auktionsplattform hatte mit einem guten Jahresauftakt überrascht, woraufhin die Aktien um 3,77 Prozent stiegen.

Schlusslicht waren hier die Titel von Texas Instruments, die um knapp 7 Prozent einbrachen. Der Halbleiter-Konzern hatte mit seinem Umsatz- und Ergebniserwartungen für das zweite Quartal enttäuscht. Merrill Lynch senkte im Anschluss an die Zahlen das Anlageurteil samt Kursziel für die Aktie. Der weltweit grösste Hersteller von Smartphone-Chips Qualcomm sorgte mit seinem Blick in die Zukunft ebenfalls für wenig Begeisterung, was den Aktien ein Minus von 0,87 Prozent einbrockte.

Die Papiere des weltweit grössten sozialen Online-Netzwerk Facebook büssten 2,62 Prozent ein. Das Geschäft mit Smartphone-Werbung boomt zwar und hatte Facebook im ersten Quartal einen kräftigen Umsatzanstieg beschert, allerdings lasteten hohe Ausgaben auf dem Gewinn.

Im S&P-100-Index knickten die Titel des Autoherstellers General Motors um 3,34 Prozent ein. Während der Absatz der Opel-Mutter auf dem Heimatmarkt und in China brummte, hatten die Geschäfte in Europa und in Südamerika geschwächelt. Vor allem der Rückzug aus Russland kostete GM viel Geld. Der Telekomanbieter AT&T hatte für das abgelaufene Quartal einen geringeren Gewinn, zugleich aber auch einen höheren Umsatz gemeldet. Die Anteilsscheine stiegen um 4,17 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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