US-Schluss: Kaum verändert

US-Schluss: Kaum verändert

New York – Pessimistische Konjunkturaussagen der Notenbank (Fed) haben am Mittwoch die US-Standardwerte nur geringfügig belastet. «Einige Länder der Eurozone sind bereits in eine Rezession gerutscht. Dies belastet auch den Handel mit den USA», sagte Fed-Chef Ben Bernanke. Zudem nahm er die Konjunkturprognosen merklich zurück, stellte jedoch klar, dass die Notenbank notfalls bereit sei zu handeln: «Wir denken auch über erneute Anleihenkäufe nach.» Die Aussicht auf eine weitere quantitative Lockerung (QE3) der Geldpolitik hielt die Verluste an den Aktienmärkten deutlich in Grenzen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial hatte zunächst mit deutlichen Schwankungen auf die Aussagen der Notenbank reagiert. Zum Handelsschluss dann gab er um 0,10 Prozent auf 12.824,39 Punkte nach. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,17 Prozent auf 1.355,69 Punkte nach unten. Mit Blick auf die technologielastigen Nasdaq-Indizes rückte der Composite Index um minimale 0,02 Prozent auf 2.930,45 Punkte vor, und der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,10 Prozent auf 2.623,33 Punkte zu.

Die Notenbank weitet im Kampf gegen die schwächelnde Konjunktur ihre «Operation Twist» um 267 Milliarden US-Dollar aus. Ein eigentlich bis Ende Juni befristeter Anleihen-Tausch wird nun bis zum Ende des Jahres fortgesetzt, wie die Fed nach der Sitzung ihres Offenmarktausschusses mitteilte. Um die Wirtschaft zu unterstützen, werde sie Anleihen mit einer verbleibenden Laufzeit von sechs bis dreissig Jahren kaufen und Anleihen mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Jahren im gleichen Umfang verkaufen. Mit dem Programm will die Fed Abwärtsdruck auf die langfristigen Zinsen ausüben und so für günstigere Finanzmarktbedingungen sorgen.

Einige Anleger hätten mit noch stärkeren Schritten der Notenbank zur Stützung der Wirtschaft gerechnet, nannten Händler einen zusätzlichen Grund für die leicht negative Reaktion des Dow auf die Schritte der Notenbank. Als weitere Stimmungsbremse nannten die Börsianer Bernankes Aussage, wonach sich das Beschäftigungswachstum abgeschwächt habe. Den Leitzins indes beliess die Fed wie erwartet zwischen 0 und 0,25 Prozent.

Unter den Einzelwerten litten die im Dow Jones notierten Aktien von Procter & Gamble (P&G) unter einer gesenkten Prognose. Sie fielen am Indexende um 2,93 Prozent auf 60,39 US-Dollar. Vor allem in den etablierten Märkten habe sich die Nachfrage schwächer entwickelt als erwartet, begründete der Konsumgüterkonzern die Kappung seiner Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Quartal.

Die Titel von Adobe Systems büssten nach der Vorlage von Geschäftszahlen 2,74 Prozent ein. Der Software-Konzern hielt sich wegen einer abgeschwächten Nachfrage in Europa mit dem Ausblick auf sein drittes Geschäftsquartal zurück. Unter den weiteren Technologiewerten ging es für die Papiere von Research In Motion (RIM) um 3,91 Prozent nach unten. Der Blackberry-Hersteller baut im Zuge seines Kosteneinsparprogramms Arbeitsplätze ab.

Die Aktien der Fast-Food-Kette Burger King schliesslich kehrten nach fast zweijähriger Abstinenz an die Börse zurück. An der Wall Street waren sie im frühen Geschäft in der Spitze um fast zwölf Prozent bis auf 16,21 US-Dollar gestiegen, nachdem sie bei 14,50 Dollar in den Handel gestartet waren. Zum Handelsschluss lagen sie aber wieder deutlich unterhalb davon bei 15,01 Dollar – einem Plus von immer noch 3,52 Prozent. Vor zwei Jahren waren die Titel des McDonald’s-Erzrivalen von der Börse genommen worden, nachdem die Fast-Food-Kette für vier Milliarden US-Dollar vom Finanzinvestor 3G Capital geschluckt worden war. (awp/mc/pg/upd/ps)

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