US-Schluss: Dow steigt 1,2% auf 22’057 Punkte

US-Schluss: Dow steigt 1,2% auf 22’057 Punkte

New York – Die Anleger an der Wall Street haben zu Wochenbeginn frischen Mut gefasst: Am Montag zogen alle wichtigen Aktienindizes um jeweils mehr als ein Prozent an. Einerseits war die Erleichterung über den schwächer als erwartet wütenden Hurrikan «Irma» deutlich zu spüren. Andererseits hatte Nordkorea am Samstag, dem Nationalfeiertag des Landes, keine neuen potenziellen Atomraketen getestet. Dies wurde als Entspannung im schwelenden Konflikt gewertet.

So schloss der US-Leitindex Dow Jones Industrial 1,19 Prozent höher bei 22’057,37 Punkten. Für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es um 1,08 Prozent auf 2488,11 Punkte nach oben. Damit liegt seine Rekordmarke von gut 2490 Punkten nunmehr in greifbarer Nähe. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,14 Prozent auf 5980,53 Punkte.

«Irma» trieb zwar weiter sein Unwesen in den USA und blieb gefährlich, wurde inzwischen aber zu einem tropischen Sturm herabgestuft. Die aktuellen Schäden könnten sich letztlich auf weniger als 50 Milliarden US-Dollar belaufen statt auf fast 200 Milliarden Dollar wie zuvor erwartet worden sei, kommentierte ein Analyst.

Dementsprechend zählten Aktien von Versicherern zu den Gewinnern am Aktienmarkt. Die Papiere von The Travelers etwa stiegen um rund 2 Prozent. Anteilsscheine des Kfz-Versicherers Progressive und jene von AIG legten ähnlich deutlich zu.

Mit einer besonderen Geste erfreute derweil Tesla die Anleger: Der Elektroauto-Hersteller hatte für die Flucht vor dem Wirbelstrom einigen Fahrern in den USA zusätzliche Reichweite per Software-Update freigeschaltet. Dabei zeigte sich dem Journalisten Stefan Porteck von «Heise» zufolge «sehr deutlich, dass der Hersteller im Prinzip jederzeit aus der Ferne Zugriff auf das eigene Auto hat. Das kann schon unangenehme Folgen haben.» Die Tesla-Aktien verteuerten sich um knapp 6 Prozent.

Zudem zogen die Aktien von Apple vor der Vorstellung des nächsten iPhones Aufmerksamkeit auf sich. Gut zehn Jahre nach dem Start der ersten iPhone-Generation wird erwartet, dass der IT-Konzern an diesem Dienstag ein Super-iPhone präsentiert. Der Bildschirm soll praktisch die gesamte Frontseite ausfüllen und statt der Entsperrung des Geräts per Fingerabdruck soll es nun das Gesicht seines Besitzers erkennen.

Zu Wochenbeginn gewannen die Apple-Papiere knapp 2 Prozent. Erst Anfang September hatten sie bei knapp unter 165 US-Dollar ein Rekordhoch erreicht.

Ausserhalb des Dow sprangen die Anteilsscheine von Teva um mehr als 19 Prozent nach oben. Der mit Problemen kämpfende weltgrösste Generika-Hersteller hatte nach langer Suche endlich einen neuen Chef gefunden. Der erfahrene Pharmamanager Kare Schultz soll das Unternehmen mit Hauptsitz in Israel wieder auf Kurs bringen.

Der Kurs des Euro notierte im US-Handel deutlich unter 1,20 Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1949 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1997 (Freitag: 1,2060) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8335 (0,8292) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren angesichts der guten Stimmung an den internationalen Börsen 24/32 Punkte auf 101 1/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,134 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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