US-Schluss: Sorgen um Lösung im Handelsstreit belasten

US-Schluss: Sorgen um Lösung im Handelsstreit belasten

New York – Schwindende Aussichten auf ein baldiges Zwischenabkommen im US-chinesischen Zollkonflikt haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch belastet. Der Dow Jones Industrial fiel im Verlauf um knapp 1 Prozent, konnte im späten Handel aber einiges wieder wettmachen. Letztlich verlor der Leitindex 0,40 Prozent auf 27’821,09 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,38 Prozent auf 3108,46 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 0,66 Prozent auf 8283,75 Punkte ein. An den drei vorigen Handelstagen hatten die Leitindizes jeweils Bestmarken erzielt.

Laut einem Medienbericht könnte ein erstes Teilabkommen zwischen den USA und China nicht mehr in diesem Jahr fertig werden. Bereits zuvor hatten die Märkte darunter gelitten, dass US-Präsident Donald Trump China mit noch höheren Strafzöllen gedroht hatte, sollte keine Einigung zwischen beiden Ländern zustande kommen. Zudem reagierte Peking verärgert über die Annahme von Gesetzesentwürfen zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong durch den US-Senat.

Auf die Bekanntgabe des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung reagierte die Wall Street kaum. Die Fed gab erneut Signale für eine Zinspause. Nach Einschätzung der meisten Mitglieder ist das Zinsniveau nach der jüngsten Senkung «gut ausgerichtet». Allerdings sähen noch viele Mitglieder «hohe Abwärtsrisiken» für den wirtschaftlichen Ausblick. «Insbesondere die Risiken für das globale Wirtschaftswachstum und den internationalen Handel wurden immer noch als bedeutend angesehen,» hiess es in dem Protokoll weiter. Es bestehe vor allem die Gefahr, dass eine Verlangsamung des globalen Wachstums die Binnenwirtschaft weiter belasten könnte.

Die am Vortag trübe Stimmung in der Einzelhandelsbranche nach gesenkten Prognosen von Home Depot und Kohl’s hellte sich am Mittwoch wieder merklich auf. Gründe dafür lieferten die jüngsten Geschäftsentwicklungen des Discounters Target und der Baumarktkette Lowe’s. Beide Unternehmen übertrafen mit ihren Zahlen für das dritte Quartal die durchschnittlichen Analystenerwartungen und hoben ihre Jahresziele an. Die Börse quittierte das mit deutlich steigenden Kursen. So legten die Target-Papiere um gut 14 Prozent zu. Lowe’s-Anteilscheine verbuchten im Verlauf ein Rekordhoch und schlossen knapp 4 Prozent höher.

Die Titel von Fiat Chrysler sackten um 3,7 Prozent ab. Der Autokonzern sieht sich einer Klage des Konkurrenten General Motors wegen angeblicher Bestechung gegenüber. GM verloren drei Prozent.

Die Aktien des Tabakkonzerns Altria gewannen hingegen 3,2 Prozent. Die US-Aufsichtsbehörden haben ihren ursprünglichen Plan, den Nikotingehalt in Zigaretten drastisch zu reduzieren, vorerst zurückgestellt.

Der Eurokurs lag zuletzt bei 1,1073 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1059 (Dienstag: 1,1077) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9042 (0,9028) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 13/32 Punkte auf 100 4/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,74 Prozent. (awp/mc/ps)

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