US-Schluss: Schwach – Haushaltsstreit und Gewinnmitnahmen

US-Schluss: Schwach – Haushaltsstreit und Gewinnmitnahmen

New York – Die US-Börsen haben ihre Verluste vom Wochenbeginn am Dienstag deutlich ausgeweitet. Der anhaltende Haushaltsstreit in den USA drückte Händlern zufolge weiter auf die Stimmung. Zudem hatten Anleger kurz vor dem Start der Berichtssaison bei einigen Technologie-Aktien Kasse gemacht, die sich in diesem Jahr besonders gut entwickelt hatten. Der Dow Jones Industrial lag 1,07 Prozent tiefer bei 14.776,53 Punkten. Mitte September hatte der Leitindex noch bei 15.709,58 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Seitdem befindet er sich in einem Abwärtstrend und hat rund 6 Prozent eingebüsst. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag 1,23 Prozent auf 1.655,45 Punkte. Der Nasdaq 100 sank um 1,92 Prozent auf 3.153,87 Punkte.

In Washington zeichnet sich auch eine Woche nach Beginn des Verwaltungsstillstandes noch immer keinerlei Bewegung im Etatstreit ab. Die Weltmacht USA ist ohne einen Haushalt.

Da die US-Verwaltung aktuell nahezu stillgelegt ist, werden auch wichtige Wirtschaftsdaten nicht veröffentlicht, wie etwa der Arbeitsmarktbericht für September. Den Märkten fehle damit «eine wichtige Orientierungshilfe für die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage», sagte Händlerin Sarah Brylewski vom Broker Gekko Global Markets. Umso mehr sollte damit die anstehende US-Berichtssaison zum dritten Quartal beachtet werden, die an diesem Dienstag mit dem Aluminiumkonzern Alcoa gestartet war. Dessen Titel verloren bis Börsenschluss 0,38 Prozent, wegen überraschend guter Zahlen legten sie im nachbörslichen Handel dann aber zeitweise um mehr als 3 Prozent zu.

Voller Sorge blickt indes der Internationale Währungsfonds (IWF) auf die USA. Sollte der Kongress wegen des politischen Streits zwischen den Demokraten und Republikanern die Schuldengrenze des Landes nicht rechtzeitig erhöhen, hätte das wahrscheinlich katastrophale Folgen, warnte IWF-Chefökonom Olivier Blanchard. Das Schuldenlimit der Vereinigten Staaten muss spätestens bis zum 17. Oktober erhöht werden, sonst droht die Zahlungsunfähigkeit. Auch bei diesem Thema herrscht Blockade.

Einige in diesem Jahr besonders gut gelaufene Technologie-Werte bekamen die Zurückhaltung der Anleger deutlich zu spüren. So sackten die Titel des Sozialen Netzwerkes Facebook am Ende des Nasdaq 100 um 6,67 Prozent auf 47,14 US-Dollar ab. Seit Jahresbeginn jedoch steht bei den Anteilsscheinen immer noch ein Plus von knapp 80 Prozent zu Buche. Für die Papiere des Branchenkollegen Linkedin ging es am Dienstag ebenfalls um mehr als sechs Prozent nach unten. Die Aktien beider Unternehmen litten unter Gewinnmitnahmen, sagten Börsianer.

Die Anteilsscheine von McKesson profitierten mit einem Plus von mehr als drei Prozent von Berichten, wonach der Pharmahändler in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen mit dem deutschen Konkurrenten Celesio sei. Celesio-Titel waren in der Spitze um mehr als 21 Prozent hochgeschnellt. Damit hatten sie den Spitzenplatz im deutschen Mittelwerteindex MDax eingenommen.

Papiere von J.C. Penney legten um 0,78 Prozent zu. Der Einzelhändler hatte für September einen flächenbereinigten Umsatzanstieg zum Vormonat bekanntgegeben. (awp/mc/upd/ps)

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