US-Schluss: Kein klarer Trend – Quartalszahlen stützen

US-Schluss: Kein klarer Trend – Quartalszahlen stützen

New York – Die US-Aktienbörsen haben am Freitag nach einer Reihe von Quartalszahlen ohne klaren Trend geschlossen. Technologiewerte legten überwiegend zu, wohingegen die Standardindizes auf der Stelle traten. Konjunkturdaten aus den USA hingegen gerieten einmal mehr etwas in den Hintergrund. Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima hatte sich deutlich aufgehellt und war auf den höchsten Stand seit sechs Jahren geklettert. Das Hauptaugenmerk der Anleger richtete sich vielmehr bereits auf die kommende Woche. Dann werden die Notenbanken in den USA und in der Eurozone ihre geldpolitischen Entscheidungen fällen.

Der Dow Jones Industrial hatte über weite Strecken des Handels leicht im Minus gelegen, bevor er zu einer Aufholjagd ansetzte und letztlich 0,02 Prozent höher bei 15.558,83 Punkten schloss. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 0,10 Prozent. Der breit gefasste S&P-500-Index rückte am Freitag um 0,08 Prozent auf 1.691,65 Punkte vor. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,48 Prozent auf 3.076,23 Punkte.

Auch zum Wochenausklang beschäftigen zahlreiche Quartalsbilanzen die Anleger, mit kräftigen Kursausschlägen in beide Richtungen. Ein Kursfeuerwerk von gut 15 Prozent erlebten die Aktien des Spiele-Anbieters Activision Blizzard, die sich damit den ersten Platz im Nasdaq 100 sicherten. Die Firma hinter erfolgreichen Videospiele-Reihen wie «Call of Duty» oder «World of Warcraft» bestimmt künftig wieder selbst über ihr Schicksal. Nach mehr als fünf Jahren unter dem Dach des französischen Medienkonzerns Vivendi kauft sich der weltgrösste Spieleentwickler Activision Blizzard für rund 8,2 Milliarden US-Dollar frei. Die Titel von Vivendi hatten in Paris am Freitag um 0,56 Prozent zugelegt.

Dagegen sackten die Titel des Online-Spiele-Entwicklers Zynga um knapp 14 Prozent ab. Dem Unternehmen, das mit Online-Games wie «Farmville» gross wurde, laufen die Nutzer davon. Die Abwanderung hatte sich im zweiten Quartal auch in den Geschäftszahlen niedergeschlagen. Der Umsatz war im Jahresvergleich deutlich eingebrochen. Zudem zog Zynga den Antrag auf eine Glücksspiel-Lizenz in den USA zurück.

Kräftige Einbussen von mehr als einem Viertel gab es zudem beim Online-Reiseanbieter Expedia. Börsianer reagierten auf die jüngsten Quartalszahlen schwer enttäuscht. Expedia, das Reisebuchungen über das Internet verkauft, hatte die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Titel waren der mit Abstand grösste Verlierer im Nasdaq 100.

Umsatz und Gewinn von Starbucks hatten im dritten Geschäftsquartal merklich angezogen, weil die Kaffeehaus-Kette von mehr Kundschaft profitierte. Anleger honorierten die jüngste Entwicklung mit einem Plus von 7,61 Prozent auf 73,36 US-Dollar. Der Gewinn je Aktie habe positiv überrascht, schrieb Analyst Jim Yin von S&P Capital. Dank neuer Produkte dürfte das Unternehmen seinen Marktanteil steigern. Der Experte erhöhte sein Kursziel von 71,00 auf 79,00 Dollar.

Dem weltgrössten Online-Händler Amazon brachte der teure Expansionskurs im zweiten Quartal einen Verlust. Amazon nimmt das Minus bewusst in Kauf: Mit eigenen Produkten wie den Kindle-Tablets und Kampfpreisen im Sortiment versucht der Konzern, seinen Marktanteil stetig zu vergrössern. Auch der Aufbau neuer Versandzentren geht ins Geld. Die Amazon-Aktien stiegen nach einem verhaltenen Start um 2,84 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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