US-Schluss: Dow schüttelt Vortagesverluste ab

US-Schluss: Dow schüttelt Vortagesverluste ab

New York – Die Anleger an der Wall Street haben am Dienstag erste Entspannungssignale im Handelskonflikt zwischen den USA und China honoriert. Der Dow Jones Industrial schloss 0,82 Prozent höher bei 25 532,05 Punkten, hatte im Verlauf zeitweise aber auch schon fast anderthalb Prozent im Plus notiert. Am Montag hatte der Zollstreit den Dow um fast zweieinhalb Prozent ins Minus gedrückt. Der breit gefasste S&P 500 stieg am Dienstag um 0,80 Prozent auf 2834,41 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,06 Prozent auf 7401,88 Punkte.

Nachdem US-Präsident Donald Trump jüngst noch scharfe und provokative Töne Richtung China angeschlagen hatte, ruderte er nun wieder etwas zurück: «Wir haben gerade eine kleine Zankerei mit China. Wenn sie einen Deal machen wollen, dann ist das absolut möglich», sagte Trump am Dienstag. Am Rande des Gipfels der grossen Industrieländer (G20) am 28. und 29. Juni im japanischen Osaka will er mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping über den Konflikt reden. Zuletzt hatten sich beide Regierungen mit gegenseitigen Zollerhöhungen traktiert.

Unter den Einzelwerten im Dow gehörten Apple-Aktien mit einem Gewinn von 1,6 Prozent zu den gefragteren Papieren. Der iPhone-Hersteller will vor dem Start des eigenen Videostreaming-Dienstes seine TV-App mit einer Neugestaltung attraktiver für die Nutzer machen. Zudem liess der Oberste Gerichtshof der USA eine Kartellklage gegen Apple zu, mit der Verbraucher erzwingen wollen, dass Apps für iPhone und iPad am Konzern vorbei direkt den Kunden angeboten werden können. Am Vortag waren Apple-Aktien noch um knapp 6 Prozent abgesackt.

Die Anteilscheine von Walt Disney gewannen 1,4 Prozent. Der Unterhaltungskonzern will die Kontrolle beim US-Videodienst Hulu übernehmen und würde damit zu einem stärkeren Player im Streaming-Geschäft. Zudem hat Disney die Option, dem verbliebenen Partner NBCUniversal aus dem Comcast-Konzern dessen Anteil von rund einem Drittel ab 2024 abzukaufen. Der Unterhaltungskonzern will im Herbst einen Streamingdienst mit exklusiv verfügbaren Inhalten zunächst in den USA starten.

Für die Aktien von General Electric ging es als Spitzenreiter im S&P-100-Index um 4,6 Prozent nach oben. Der Mischkonzern hat Medienberichten zufolge im ersten Quartal mehr Aufträge für grosse Gasturbinen herein bekommen als die internationale Konkurrenz. Dies weckte bei den Anlegern offenbar Hoffnungen, dass die gebeutelte Kraftwerkssparte der ehemaligen US-Industrie-Ikone doch nicht so schlecht dasteht wie bislang befürchtet.

Die Anteilscheine von Uber stiegen nach der jüngsten Talfahrt um 7,7 Prozent. Die Aktien des Mitfahrdienstes waren am Freitag bei der grössten Börsenpremiere seit Jahren auf eine schwache Nachfrage von Anlegern gestossen. Am Montag waren die Uber-Titel um rund 11 Prozent eingebrochen. Im Kielwasser von Uber zogen am Dienstag die Papiere des kleineren Konkurrenten Lyft um knapp 5 Prozent an.

Für die Papiere von Ralph Lauren ging es um 3,7 Prozent nach unten. Das Modehaus hatte mit seinem Zahlenwerk zum vierten Geschäftsquartal die Erwartungen der Anleger offenbar enttäuscht.

Der Kurs des Euro baute seine leicht negative Tendenz aus dem europäischen Handel im US-Geschäft noch etwas aus. Zuletzt stand die Gemeinschaftswährung bei 1,1206 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1226 (Montag: 1,1245) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8908 (0,8893) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 2/32 Punkte auf 99 22/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,41 Prozent. (awp/mc/pg)

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