US-Schluss: Dow macht Verluste trotz schwacher Daten wett

US-Schluss: Dow macht Verluste trotz schwacher Daten wett

New York – Der Dow Jones Industrial hat am Freitag seine moderaten Verluste wettgemacht. Der US-Leitindex, der in den vergangenen Tagen wiederholt Rekordstände markiert hatte, trotzte enttäuschenden Konjunkturdaten sowie negativ aufgenommener Zahlen aus dem Bankensektor. Er schloss prozentual unverändert bei 14.865,06 Punkten und verbuchte damit auf Wochensicht ein Plus von mehr als zwei Prozent. Von Börsianern hiess es, die weltweit lockere Geldpolitik der Notenbanken stütze die Aktienmärkte. Zudem liessen die schwachen Daten keine baldige Verschärfung der US-Geldpolitik erwarten.

Noch besser als beim Dow sah die Entwicklung beim breit gefassten S&P-500-Index aus, der den Tag zwar mit einem moderaten Abschlag von 0,28 Prozent bei 1.588,85 Punkten beendete, aber eine Wochenbilanz mit einem Gewinn von über dreieinhalb Prozent vorweisen kann. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index am Freitag um 0,16 Prozent auf 3.294,95 Punkte bergab und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,09 Prozent auf 2.856,48 Punkte. Beide Indizes verzeichneten aber ebenfalls eine starke Handelswoche.

Der US-Einzelhandelsumsatz war im März so stark zurückgegangen wie seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Experten hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet. Ausserdem hatte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im April überraschend und deutlich eingetrübt. Dazu kamen geringer als erwartet gestiegene Lagerbestände der Unternehmen im Februar. Während die Umsätze zugelegt hatten, war das Verhältnis von Beständen zu Erlösen zurückgegangen – dieses gilt als Indikator für die Nachfrage.

Die Papiere von JPMorgan sanken nach der Vorlage von Quartalszahlen um 0,61 Prozent. Die grösste US-Bank hatte zwar im ersten Quartal dank glänzender Geschäfte mit Immobilienkrediten einen überraschend deutlichen Gewinn erzielt. Dieser war aber auch deshalb so kräftig ausgefallen, weil der Vorjahreswert durch die Spekulationsverluste einer Londoner Abteilung belastet worden war. Die Erträge hingegen waren im Jahresvergleich moderat zurückgegangen. Von einem Händler hiess es, die Zahlen hätten insgesamt die Markterwartungen erfüllt, doch das eher enttäuschende Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen (FICC) sorge für einen faden Beigeschmack.

Wells Fargo konnte die Anleger mit seinen Zahlen ebenfalls nicht überzeugen – die Aktien verloren 0,80 Prozent. Der JPMorgan-Konkurrent hatte zwar ebenfalls von der Erholung am US-Immobilienmarkt profitiert und eilt von einem Rekordgewinn zum nächsten. Doch auch Wells Fargo hatte leicht rückläufige Erträge verzeichnet. Die Aktien von Bank of America und Morgan Stanley, die kommende Woche ebenfalls über ihre Geschäftsentwicklung berichten, verloren im Kielwasser der Branchenentwicklung 0,81 beziehungsweise 2,02 Prozent. Besser hielten sich dagegen Goldman Sachs mit plus 0,03 Prozent

Bei den Ölkonzernen liessen rückläufige Preise für den wichtigen Rohstoff die Kurse etwas sinken: Im Dow gaben Chevron und ExxonMobil um 0,84 beziehungsweise 0,28 Prozent nach. Ausserhalb des Leitindex verbilligten sich ConocoPhillips um 1,33 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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