US-Eröffnung: Dow im Minus – Nasdaq bleibt stärker unter Druck
New York – Nach dem Vortagsrekord des Dow Jones Industrial lassen es die Anleger am Donnerstag bei den New Yorker Standardwerten langsamer angehen, während die Technologiewerte unter Druck bleiben. Nachdem der längste Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte wie erwartet beendet wurde, geht unter den Anlegern wieder etwas mehr Unsicherheit um, was die Konjunkturlage und weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed betrifft.
Während der Dow, der den Aktienhandel an der Wall Street abbildet, gegen Ende der ersten Handelsstunde um 0,15 Prozent auf 48.180 Punkte fiel, knüpfte der Nasdaq 100 an seine jüngste Talfahrt an. Auch wenn der technologielastige Leitindex seine frühen Verluste etwas reduzierte, büsste er zuletzt noch 0,55 Prozent auf 25.376,30 Punkte ein. Der marktbreite S&P 500 lag mit einem Abschlag von 0,38 Prozent auf 6.825 Zähler im Mittelfeld seiner Indexkollegen.
Als Sinnbild der unter Druck stehenden Nasdaq gelten die «Magnificent 7», also die sieben bekanntesten Tech-Riesen, die überwiegend nachgaben. Weiter hinterfragt wird ihre hohe Bewertung. Am deutlichsten erwischte es dieses Mal die Aktien von Tesla, Alphabet und Nvidia, deren Minus zwischen 2 bis 3,6 Prozent lag. Leichte Kursgewinne konnten Anleger mit Apple, Microsoft und Meta erwirtschaften.
Was den sogenannten Shutdown betrifft, setzte US-Präsident Donald Trump den Übergangshaushalt in Kraft. Börsianer müssten nach dem Ende damit rechnen, dass es aus den USA auch wieder schlechte Konjunkturdaten geben könne, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. In den vergangenen Wochen waren wegen der Regierungsblockade viele wichtige Kennziffern ausgefallen, darunter die für die Fed besonders wichtigen Jobberichte.
Im Dow gab es positive und negativ auffällige Werte. Ganz oben standen die Aktien von Cisco, die um fast fünf Prozent anzogen. Der Netzwerkausrüster blickt nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Quartal positiver auf das gesamte Geschäftsjahr. JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee schrieb, der Ausblick strahle Zuversicht in den Schlüsselbereichen aus.
Als grösster Dow-Verlierer sackten die Papiere von Walt Disney um mehr als acht Prozent ab. Der Unterhaltungsriese verpasste im vierten Geschäftsquartal mit dem Umsatz die Erwartungen von Analysten. Zudem dürften hohe Kosten für neue Filme das laufende Quartal belasten, teilte das Unternehmen mit.
Daneben bewegten Analystenkommentare die Kurse. Nike steuern mit einem Plus von zuletzt 1,6 Prozent auf den dritten Gewinntag in Folge zu. Dabei profitierten die Titel des Sportartikelkonzerns von einer Hochstufung auf «Overweight» durch die Grossbank Wells Fargo.
Aktien von Dollar Tree fielen um 2,5 Prozent, nachdem Goldman Sachs sein Votum für den Einzelhändler mit einer Verkaufsempfehlung seine Meinung änderte. Zuvor hatte er noch mit «Buy» votiert.
Noch viel trüber ist der Tag für die Anleger von Arden Health, da der Kurs hier um ein Drittel auf ein Rekordtief einbrach. Der Gesundheitsdienstleister erwischte seine Anleger auf dem falschen Fuss, indem die Prognose für das bereinigte operative Jahresergebnis gekappt wurde. (awp/mc/ps)