US-Schluss: Nasdaq 100 erreicht Rekordhoch – Dow kraftlos

US-Schluss: Nasdaq 100 erreicht Rekordhoch – Dow kraftlos

New York – Der technologielastige US-Auswahlindex Nasdaq 100 hat am Mittwoch seine Rally seit Jahresbeginn mit dem Sprung auf ein Rekordhoch gekrönt. Dabei halfen deutliche Kursgewinne bei den Aktien von Qualcomm und Intel . Bei den Standardwerten aber setzte sich die bisher träge Entwicklung vor den Osterfeiertagen fort.

Der Nasdaq 100 gewann am Ende 0,34 Prozent auf 7680,72 Punkte. Im frühen Handel hatte er bei rund 7715 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht. Der Dow Jones Industrial aber bewegte sich mit minus 0,01 Prozent auf 26 449,54 Punkte nur wenig. Von seinem Höchststand blieb der US-Leitindex damit gut 500 Punkte entfernt. Der breit gefasste S&P 500 sank um 0,23 Prozent auf 2900,45 Punkte.

Bei den Einzelwerten war der beigelegte Patentstreit zwischen Apple und Qualcomm weiter Thema. So legten die Anteilscheine von Apple um knapp 2 Prozent zu, während die Papiere von Qualcomm an ihren Kurssprung von rund 23 Prozent am Vortag anknüpften und nun um gut 12 Prozent in die Höhe schnellten. Damit waren sie der klare Favorit im Nasdaq 100.

Apple wird eine Patentlizenz erwerben und auch Chips bei Qualcomm beziehen. Nun ist der Weg für Apple frei, vermutlich im kommenden Jahr ein iPhone für den superschnellen 5G-Datenfunk auf den Markt zu bringen. Von der Einigung ist auch Intel betroffen. Anleger reagierten positiv darauf, dass der Konzern nun aus dem Geschäft mit Modem-Chips aussteigt. Intel-Chef Bob Swan sagte zur Begründung, man sehe jetzt keinen klaren Weg, in dem Geschäft profitabel zu sein. Die Intel-Aktien zogen um gut 3 Prozent an und sicherten sich damit den ersten Platz im Dow.

IBM hatte derweil zu Jahresbeginn überraschend deutliche Geschäftseinbussen verzeichnet. Die Erlöse im ersten Quartal verfehlten die Prognosen klar. Das Computer-Urgestein tut sich mit einem tiefgreifenden Konzernwandel und neuen Geschäftsbereichen wie Cloud-Diensten, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz schwer. Entsprechend verloren die Papiere mehr als 4 Prozent.

Am Dow-Ende sackten die Anteilscheine des Pharmakonzerns Merck & Co um 4,69 Prozent ab. Auch andere Branchenpapiere gerieten unter Druck. Hintergrund ist die jüngst wieder entflammte Debatte um die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung für alle US-Bürger, die den börsennotierten Unternehmen des Sektors teuer zu stehen kommen könnte.

Die Papiere von Netflix gaben um mehr als 1 Prozent nach. Bei der Zahlenvorlage des Streaminganbieters und Filmproduzenten war von einem starken Jahresauftakt, aber einem gedämpften Ausblick auf die Nutzerentwicklung im zweiten Quartal die Rede gewesen.

Laut «Wall Street Journal» trifft die geplante Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Mobilfunker Sprint auf erheblichen Widerstand der Kartellwächter des US-Justizministeriums. In der derzeit geplanten Form dürften die Wettbewerbshüter dem Vorhaben wohl nicht zustimmen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider. Die Papiere von T-Mobile verloren mehr als 2 Prozent und die von Sprint sogar rund 6 Prozent.

Der Limonaden- und Snackhersteller Pepsico schliesslich war überraschend gut ins Jahr gestartet. Die Anleger reagierten erfreut und die Anteilscheine zogen um 3,76 Prozent an.

Ein Euro kostete nach US-Börsenschluss 1,1298 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1301 (Dienstag: 1,1305) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8849 (0,8846) Euro gekostet. Am Rentenmarkt verharrten zehnjährige Staatsanleihen bei 100 9/32 Punkten und rentierten mit 2,590 Prozent. (awp/mc/pg)

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