US-Schluss: Dow schwach wegen Corona-Sorgen

US-Schluss: Dow schwach wegen Corona-Sorgen

New York – An der New Yorker Wall Street ist die Vorsicht am Donnerstag zurückgekehrt. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen indes markierten – angetrieben von Rekorden der Schwergewichte Apple, Microsoft und Amazon – Höchststände.

Dass die neu aufgeflammten Corona-Sorgen vor allem die Standardwerte belasten, während Technologiewerte überwiegend weiter steigen, erklärten die Experten der Commerzbank: Zurzeit überwiege bei den Anlegern der Glaube, dass steigende Corona-Infektionszahlen zwar schlecht für die Wirtschaft allgemein seien, aber gut für sogenannte «Stay-at-home-Aktien».

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büsste letztlich 1,39 Prozent auf 25 706,09 Punkte ein und bleibt damit weiter in der Spanne zwischen 25 000 und 26 600 Zählern gefangen. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,56 Prozent auf 3152,05 Zähler. Der Nasdaq 100 , der zeitweise bis auf 10 785 Punkte geklettert war, beendete den Handel mit plus 0,82 Prozent auf 10754,59 Punkte.

Angesichts der Ausbreitung der Neuinfektionen im Sonnengürtel der USA nehmen die Virussorgen wieder zu. Die Furcht vor neuen Shutdowns und traurige Rekordzahlen von Covid-19-Toten in Florida verschreckten, hiess es am Markt. Die mit Spannung erwartete wöchentliche Zahl zum US-Arbeitsmarkt hatte dagegen kaum Einfluss auf die US-Börsen. Sie fiel mit 1,3 Millionen Neuanträgen auf Arbeitslosenhilfe zwar etwas besser aus als erwartet, lieferte aber dennoch kaum Impulse.

Unternehmensseitig standen im Dow die Aktien von Walgreens Boots Alliance mit Zahlen im Blick. Die Apothekenkette enttäuschte mit ihrem Bericht zum dritten Geschäftsquartal und verwies auf die Corona-Krise. Die Experten der Credit Suisse bemängelten insbesondere das hinter den Markterwartungen zurückgebliebene Ergebnis je Aktie. Nun will der Konzern rund 4000 Stellen abbauen und setzt seine Aktienrückkaufpläne aus. Die Aktien sackten als schwächster Index-Wert um 7,8 Prozent ab.

Die Papiere von Bed Bath & Beyond brachen an der Nasdaq um 24,5 Prozent ein. Der Einzelhändler für den Wohnbedarf will angesichts der Verwerfungen durch die Corona-Krise in den kommenden zwei Jahren 200 seiner fast 1500 Geschäfte schliessen. Der Grosshändler Costco Wholesale steigerte dagegen im Juni seinen Umsatz erheblich stärker als Analysten prognostiziert hatten. Die Papiere zogen daraufhin um 2,9 Prozent an.

Nach einer frisch ausgesprochenen Kaufempfehlung der Investmentbank Morgan Stanley für Cisco stieg die Aktie des Ausrüsters der Telekombranche um 1,9 Prozent.

Microsoft , ebenfalls von einer positiven Morgan-Stanley-Studie gestützt, erreichten im Handelsverlauf ein neues Rekordhoch bei etwas über 216 Dollar. Die Papiere des Software-Konzerns gaben dann jedoch einen Teil der Gewinne wieder ab und schlossen mit 0,7 Prozent auf etwas über 214 Dollar im Plus. Neue Rekordhöhen erklommen zudem die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers Apple , des Online-Handelsgiganten Amazon , des Photoshop-Anbieters Adobe und des Streamingdienstes Netflix .

Der Euro gab im US-Handel spürbar nach und kostete zum Wall-Street-Schluss 1,1287 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1342 (Mittwoch: 1,1286) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8817 (0,8861) Euro. Am US-Rentenmarkt legten richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 17/32 Punkte auf 100 5/32 Punkte zu und rentierten mit 0,607 Prozent. Die wieder hochgekochten Corona-Sorgen stärkten auch die Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Anlagen wie den Dollar und US-Bonds. (awp/mc/pg)

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