US-Schluss: Wall Street unterbricht Rekordfahrt

US-Schluss: Wall Street unterbricht Rekordfahrt

New York – Die US-Aktienbörsen haben am Mittwoch ihre Rekordjagd unterbrochen. Während die Standardindizes minimal im Minus schlossen, ging es für die Technologiewerte moderat nach oben. Schwache Konjunkturdaten aus den USA hätten etwas auf die Stimmung gedrückt, sagten Börsianer. So war Zahl der Wohnungsbaubeginne zum Jahresauftakt überraschend stark gesunken, zudem hatte die Industrie im selben Monat ihre Produktion weniger gesteigert als erwartet. Hoffnungen auf eine später als gedachte Leitzinserhöhung in den Vereinigten Staaten hingegen stützten die Kurse.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel zum Handelsschluss um 0,10 Prozent auf 18 029,85 Punkte, nachdem er am Dienstag noch Kurs auf seinen im Dezember erreichten Höchststand bei 18 103,45 Punkten genommen hatte. Der umfassendere S&P-500-Index verlor zur Wochenmitte 0,03 Prozent auf 2099,68 Punkte. Am Vortag hatte er noch bei 2101,30 Punkten ein Rekordhoch erreicht. An der Nasdaq legte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 am Ende um 0,13 Prozent auf 4390,91 Punkte zu.

Wichtigstes Gesprächsthema war das Protokoll zur Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank vom 27. und 28. Januar. Anleger lasen daraus Hinweise auf eine möglicherweise spätere Zinswende heraus. Viele Mitglieder hätten auf wachsende Risiken aus dem Ausland für die US-Wirtschaft verwiesen, hiess es in dem Papier. Dies spreche dafür, den Leitzins für eine längere Zeit niedrig zu halten. Dem robusten Wachstum und dem starken Arbeitsmarkt stehe zudem eine zu niedrige Inflation gegenüber.

Aus Unternehmenssicht gerieten Ölwerte in den Mittelpunkt des Interesses. Grund dafür war der Rückzug von Investorenlegende Warren Buffett aus dem Energiesektor. Seine Investmentfirma Berkshire Hathaway hielt Ende Dezember keine Anteile mehr an den grossen US-Ölunternehmen Exxon Mobil und ConocoPhillips . Ende September war Berkshire noch mit rund 3,7 Milliarden Dollar an Exxon beteiligt und hatte 472 994 Anteilsscheine von ConocoPhillips im Portfolio.

Die Aktien beider Unternehmen gerieten unter Druck: So fielen die Papiere von Exxon Mobil am Dow-Ende um 2,19 Prozent auf 91,01 US-Dollar. Für die Anteilsscheine von ConocoPhillips ging es um zweieinhalb Prozent nach unten.

Im Sog dessen büssten die Aktien des Branchenkollegen Chevron Corp. als zweitschwächster Wert im Dow 1,74 Prozent ein. Sie litten auch darunter, dass die Ölpreise am Mittwoch zum ersten Mal seit vier Handelstagen wieder gesunken waren. Händler begründeten den deutlichen Rückgang mit der Aussicht auf ein neues Rekordhoch bei den Ölreserven in den USA.

Warren Buffett findet indes offensichtlich Landmaschinentechnik derzeit attraktiver als das «schwarze Gold». So hatte Berkshire Hathaway den Anteil an dem Traktorenhersteller Deere & Co. im vierten Quartal mehr als verdoppelt. Deere-Aktien gewannen 3,15 Prozent.

Die Papiere von Hilton Worldwide Holdings verloren 0,38 Prozent, nachdem die Dachgesellschaft der Hotelkette mit ihren Geschäftszahlen und dem Ausblick die Marktteilnehmer enttäuscht hatte. Am Ende des S&P 500 sackten die Anteilsscheine von Fossil sogar um mehr als 15 Prozent ab. Der Uhren- und Modekonzern hatte mit seinem Quartalsumsatz und seiner Gewinnprognose die Erwartungen der Analysten verfehlt. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert