US-Schluss: Auf Talfahrt

US-Schluss: Auf Talfahrt

New York – Die US-Börse hat den Monat Oktober mit kräftigen Verlusten begonnen. Nach einem schwachen Handelsstart beschleunigte sie ihre Talfahrt und litt unter überwiegend enttäuschenden Konjunkturdaten. Der Leitindex Dow Jones Industrial büsste am Mittwoch 1,40 Prozent auf 16 804,71 Punkte ein. Der S&P-500-Index verlor 1,32 Prozent auf 1946,16 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 sank zugleich um 1,60 Prozent auf 3984,74 Punkte.

Während am US-Arbeitsmarkt die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP im September stärker als erwartet gestiegen war, fiel der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe weitaus stärker als prognostiziert. Die ADP-Zahlen gelten als wichtiger Hinweis auf die offiziellen Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht werden.

Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie hingegen war im September von 59,0 Punkten im Vormonat auf 56,6 Zähler gesunken. Bankvolkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 58,5 Punkte erwartet. Besonders stark gerieten der Auftrags- und der Beschäftigungsindex unter Druck. Überraschend sanken zudem die Bauausgaben für den Monat August.

Im 30 Werte umfassenden Dow gab es nur einen Gewinner: Die Coca-Cola-Aktien legten um 0,19 Prozent zu. Auf Druck von Aktionären werden künftig weniger Aktien an Mitarbeiter ausgegeben und so einer zu starken Kapitalverwässerung entgegengewirkt. Unter anderem hatte Starinvestor Warren Buffett die Aktienvergütungsprogramme für Mitarbeiter von Coca-Cola als «exzessiv» bezeichnet.

Aktien von Pharma- und Biotech-Unternehmen mit Forschungsfokus auf dem Ebola-Virus zählten zu den wenigen Favoriten am Aktienmarkt, nachdem der erste Ebola-Fall in den USA aufgetaucht ist. Die Titel von Tekmira Pharmaceuticals sprangen um 17,31 Prozent in die Höhe, die von BioCryst Pharmaceuticals gewannen 3,78 Prozent. Vor rund zehn Tagen war ein Passagier aus dem westafrikanischen Liberia in die USA eingereist, wo die Krankheit am Dienstag bei ihm anhand von Proben zweifelsfrei nachgewiesen wurde. Die Anteilsscheine der Fluggesellschaften Delta Air Lines und American Airlines hingegen büssten jeweils gut drei Prozent ein. Spekuliert wird, dass das Virus mit einer dieser Fluggesellschaften in die USA eingeschleppt worden sein könnte.

Die Anteilsscheine von Fannie Mae und Freddie Mac brachen wegen enttäuschter Gewinnausschüttungshoffnungen um mehr als ein Drittel ein. Ein Bezirksgericht in Columbia hatte entschieden, dass die US-Regierung zu Recht nahezu den gesamten Gewinn der Unternehmen einbehalten hat. Die Immobilienfirmen waren vom Staat im Zuge der Finanzkrise vor dem Untergang bewahrt worden. Verschiedene Investoren wollten später wieder an den Gewinnen beteiligt werden.

Im Blick standen ausserdem die Aktien von Ford und General Motors (GM) nach Absatzzahlen für den Monat September. Während der grösste US-Autobauer GM mit seinen Zahlen überzeugte, enttäuschte Ford nach der Gewinnwarnung am Montag ein weiteres Mal: Der Pkw-Absatz war um 2,7 Prozent und damit etwas deutlicher gesunken als erwartet. GM dagegen meldete ein Plus von 19 Prozent. Der Konzern kündigte zudem Gewinnverbesserungen an. Während GM um 1,72 Prozent stiegen, büssten Ford 1,35 Prozent ein. Am Montag waren die Ford-Titel um 7,5 Prozent abgerutscht und hatten am Vortag dann weitere zwei Prozent verloren. (awp/mc/ps)

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