US-Schluss: Schwach wegen Sorgen um Schwellenländer

US-Schluss: Schwach wegen Sorgen um Schwellenländer

New York – Belastet von der anhaltenden Unsicherheit über die Schwellenländer haben die US-Börsen am Mittwoch wieder Boden verloren. Die US-Notenbank blieb indes ohne Überraschung und bewegte die Märkte somit kaum. Der Dow Jones Industrial schloss 1,19 Prozent tiefer bei 15 738,79 Punkten. Der Leitindex gab seine Gewinne vom Vortag damit wieder preis und fiel auf ein 7-Wochen-Tief. Bis einschliesslich Montag war er zuvor fünf Tage hintereinander gefallen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es zur Wochenmitte um 1,02 Prozent auf 1774,20 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 1,08 Prozent auf 3467,82 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit 6 Wochen.

Nach den starken Turbulenzen an den Märkten der Schwellenländer rückte im New Yorker Handel die US-Notenbank mit ihrer Zinsentscheidung in den Blick. Dabei erfüllte die Fed alle Erwartungen: Das Anleihekaufprogramm wurde um 10 Milliarden US-Dollar gedrosselt, das Zinsversprechen – die so genannte «Forward Guidance» – wurde nicht verändert und auch das Begleitschreiben der Notenbanker enthielt keine Überraschungen. Der Aktienmarkt reagierte nach einem kurzen Rücksetzer auf ein Tagestief per Saldo nicht auf die Aussagen. Nach der erwartungsgemäss ausgefallen Entscheidung begannen die Anleger den Rückschlag am US-Aktienmarkt zu Käufen zu nutzen, sagte ein Händler vom Broker Gekko Markets.

Im Dow rutschten Boeing-Aktien nach einem mit Enttäuschung aufgenommenen Ausblick am Indexende um 5,33 Prozent auf 129,78 US-Dollar ab. Der Airbus-Konkurrent rechnet nur mit einem Gewinn am unteren Ende der aktuellen Prognosespanne der Analysten. AT&T erwartet zwar im laufenden Jahr einen Überschuss, der Wettbewerb mit der Telekom-Tochter T-Mobile US setzt dem Telekomkonzern aber zu. Die Citigroup senkte nun das Kursziel für die AT&T-Aktie auf 35 Dollar, bleibt aber beim Anlageurteil «Neutral». Das Papier reduzierte im Verlauf seine höheren Auftaktverluste und schlossen mit 1,16 Prozent im Minus.

Für positives Aufsehen sorgte an der New Yorker NYSE-Börse dagegen der Chemiekonzern Dow Chemical . Er will nach einem unerwartet hohen Gewinn im vierten Quartal die Dividende deutlich anheben und kündigte eine Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms von 1,5 auf 4,5 Milliarden Dollar an. Die Aktie sprang um 3,88 Prozent nach oben.

Auch an der Technologie-Börse Nasdaq mussten die Aktien einiger Berichtsunternehmen teilweise kräftig Federn lassen: Allen voran rutschten Yahoo-Titel am Ende des Nasdaq 100 um 8,71 Prozent ab. Die Internet-Suchmaschine hatte einen Umsatz für das erste Geschäftsquartal unter den aktuellen Analystenerwartungen prognostiziert. Auch anderthalb Jahre nach ihrem Amtsantritt kämpft Chefin Marissa Mayer mit Problemen bei dem Internet-Pionier. Der Rückgang der wichtigen Werbeeinnahmen hatte sich im vierten Quartal 2013 fortgesetzt.

Nach Zahlen und dem Ausblick von Amgen schickten die Anleger die Aktien des weltgrössten Biotechkonzerns auf eine Berg- und Talfahrt. Zuletzt standen minus 1,27 Prozent zu Buche. Die Anteile am Konkurrenten Biogen Idec schwankten nach Zahlen ebenfalls heftig, endeten aber mit minus 0,06 Prozent dann kaum verändert.  (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert