US-Schluss: Dow Jones legt 0,1% auf 17’990 Punkte zu

US-Schluss: Dow Jones legt 0,1% auf 17’990 Punkte zu

New York – Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Dienstag in den letzten Handelsminuten den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Die Hürde bei 18’000 Punkten konnte er jedoch noch nicht wieder nehmen. Durchweg enttäuschende Konjunkturdaten trübten die Stimmung. Zudem hielten sich die Anleger am Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank mit Engagements am Aktienmarkt zurück. Experten rechnen jedoch wegen der zuletzt eher mauen Wirtschaftsindikatoren nicht mit einer weiteren Zinsanhebung.

Der wichtigste Wall-Street-Index beendete den Handel mit plus 0,07 Prozent bei 17’990,32 Punkten. Seinen Kurssturz zu Jahresbeginn hat der Dow mit einer Mitte Februar gestarteten Rally inzwischen wieder mehr als wett gemacht. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 0,19 Prozent auf 2091,70 Punkte zu. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor hingegen 0,47 Prozent auf 4452,97 Zähler.

Der Blick auf die aktuell veröffentlichten Konjunkturdaten zeichnete ein eher ernüchterndes Bild. Die Neuaufträge amerikanischer Unternehmen waren im März verglichen mit dem Februar nicht so deutlich wie erwartet gestiegen, was «enttäuschend» ist, wie Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba schrieb. Denn das Plus müsse im Kontext des deutlichen Rückgangs im Vormonat gesehen werden. «Die Indikation für die Investitionstätigkeit im ersten Quartal ist negativ», kommentierte er.

Hinzu kam, dass sich die vom privaten Forschungsinstitut Conference Board erhobene Verbraucherstimmung im April deutlicher eingetrübt hatte als erwartet. Zudem gab es wie bereits am Vortag schwächere Daten vom Häusermarkt: Dort waren im Februar die Preise im Monatsvergleich etwas weniger deutlich gestiegen als erwartet.

Unternehmensseitig standen im Dow die Aktien von DuPont im Fokus, die sich von den restlichen 29 Aktien mit einem deutlichen Plus von 2,40 Prozent abhoben. Der vor der Rekord-Fusion mit dem Konkurrenten Dow Chemical stehende US-Chemiekonzern war mit einem kräftigen Gewinnplus ins neue Jahr gestartet und hob daher sein Jahresgewinnziel an. Im Gefolge sprangen auch die Anteilsscheine von Dow Chemical um 2,15 Prozent hoch.

Procter & Gamble (P&G) büssten hingegen am Dow-Ende 2,28 Prozent ein. Der starke US-Dollar hatte die Erlöse des Konsumgüterkonzerns im dritten Geschäftsquartal um 7 Prozent gedrückt.

Ausserhalb des Dow gaben die Aktien von Eli Lilly um 2,14 Prozent nach. Im Nasdaq 100 büssten die Titel von T-Mobile US 4,49 Prozent ein. Beim Pharmakonzern Eli Lilly enttäuschten die Ergebnisse im ersten Quartal sowie die Umsätze von Humalog. Das Diabetes-Produkt Humalog ist gemessen an den Erlösen das bedeutendste von Eli Lilly. Die Tochter der Deutschen Telekom hatte zwar bei Umsatz, Gewinn, Neukunden und damit in quasi allen Bereichen glänzende Zahlen vorgelegt, allerdings waren die Ergebnisse durch einen Sonderertrag aus dem Verkauf von Mobilfunklizenzen kräftig aufgehübscht.

Der Euro kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1291 US-Dollar und sank damit wieder unter die Marke von 1,13 Dollar. Diese hatte er kurzzeitig nach den zahlreichen enttäuschenden US-Konjunkturdaten erreicht. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1287 (Montag: 1,1264) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8860 (0,8878) Euro.

Am US-Rentenmarkt büssten zehnjährige Staatsanleihen 5/32 Punkte auf 97 08/32 Punkte ein und rentierten mit 1,93 Prozent. (awp/mc/pg)

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