US-Schluss: Weitere Verluste

US-Schluss: Weitere Verluste

New York – Wegen der zunehmenden Spekulationen über ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone haben die US-Börsen am Montag ihre seit Tagen anhaltende Abwärtstendenz ungebremst fortgesetzt. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,98 Prozent tiefer bei 12.695,35 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit drei Monaten aus dem Handel. Letztmals hatte das Kursbarometer Ende Januar unter der Marke von 12.700 Punkten geschlossen. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,11 Prozent auf 1.338,35 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 1,06 Prozent auf 2.902,58 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,98 Prozent auf 2.590,28 Punkte.

Belastend wirkte sich wie zuletzt die Hängepartie um eine künftige Regierung in Griechenland aus. Dort drohen Neuwahlen, falls Staatspräsident Karolos Papoulias es weiterhin nicht schafft, die wichtigsten Parteien des Landes auf eine gemeinsame Regierung einzuschwören. Börsianer sahen im Zuge dessen die Gefahr steigen, dass die Krise in einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone enden könnte. Zudem stiegen die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen am Montag auf neue Rekordstände. Etwas Hoffnung keimte nur zeitweise auf, als die Meldung kursierte, dass Papoulias die Bildung einer Expertenregierung anstrebe. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Staatspräsidentschaft erfuhr, will er sich an diesem Dienstag mit den übrigen Parteichefs darüber beraten.

Die Aktien von JPMorgan waren vom Start weg der grösste Verlierer im Dow Jones. Sie büssten nochmals 3,17 Prozent auf 35,79 US-Dollar ein, nachdem ein milliardenschwerer Spekulationsverlust die Aktien am Freitag um mehr als neun Prozent hatte einbrechen lassen. Über die beiden Handelstage gesehen ist es der grösste Kursverlust der Papiere seit drei Jahren. Nach dem Vorfall rollen erste Köpfe: Nach mehr als 30 Jahren im Unternehmen verlässt die verantwortliche Bankmanagerin Ina Drew das Geldhaus. Ihr Abgang war erwartet worden – und es dürften weitere Köpfe rollen.

Bankentitel litten aber insgesamt unter der Sorge um Griechenland. Die Aktien der Bank of America folgten den deutlich unter Druck stehenden europäischen Finanzwerten mit 2,65 Prozent ins Minus auf 7,35 Dollar. Mit den Papieren der Citigroup und von Morgan Stanley erlitten weitere grosse Finanzwerte noch deutlichere Verluste: Sie sackten jeweils um etwas mehr als vier Prozent ab.

Die Eskalation der Schuldenkrise im Euroraum hat derweil auch die Preise für Rohstoffe wie etwa das Rohöl weiter abrutschen lassen – und damit auch die Ölwerte in den USA unter Druck gesetzt: Aktien von ExxonMobil etwa büssten 1,18 Prozent auf 82,12 Dollar ein, nachdem der Preis für Rohöl der US-Sorte WTI erstmals seit Dezember wieder unter die Marke von 95 US-Dollar gefallen war.

Ein Lichtblick waren dagegen die Yahoo-Titel , die sich mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent auf 15,50 Dollar gegen den schwachen Markttrend stemmten, nachdem der Chef des kriselnden Internet-Pioniers zurückgetreten ist. Nach nur vier Monaten an der Spitze des Konzerns stolperte Hoffnungsträger Scott Thompson über eine frisierte Biographie. Ein endgültiger Nachfolger steht noch nicht fest. (awp/mc/pg)

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