US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,1% auf 18’533 Punkte

US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,1% auf 18’533 Punkte

New York – In den USA haben die zwei wichtigsten Aktienindizes Dow Jones Industrial und S&P 500 am Montag doch noch Rekorde eingestellt. Was im Handelsverlauf nicht glückte, da den Anlegern das letzte Quäntchen Mut fehlte, gelang am Ende auf Basis der Schlusskurse. Es habe trotz der aus Europa herübergeschwappten Übernahmefantasien in der Halbleiterbranche an kurstreibenden Impulsen gefehlt, hiess am Markt.

Der Dow schloss mit einem kleinen Plus von 0,09 Prozent auf 18 533,05 Punkten auf einem Rekordhoch. Sein in der vergangenen Woche erreichter Höchststand im Handelsverlauf liegt bei 18’557,43 Punkten. Den hatte er nach einem rund dreiwöchtigen starken Lauf erreicht und dabei fast 9 Prozent gewonnen.

Der S&P 500 schloss am Montag ebenfalls auf Rekordhoch mit einem Plus von 0,24 Prozent auf 2166,89 Zählern. Auch der marktbreite Index war zuvor während des Handels mehrfach knapp unter sein jüngstes Verlaufsrekordhoch von 2169,05 Punkten geklettert. Der Nasdaq-100-Index gewann an diesem Tag 0,65 Prozent auf 4619,68 Punkte.

Keinen Einfluss auf das Marktgeschehen hatte der Putschversuch in der Türkei, auch wenn er ein Gesprächsthema war. Die Immobiliendaten an diesem Tag bewegten ebenfalls kaum. Der NAHB-Hausmarktindex – ein monatlicher Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der ohnungsbauunternehmen – hatte sich im Juli überraschend etwas eingetrübt, blieb mit nun 59 Punkten aber weiterhin auf einem recht hohen Niveau. Bei im Oktober 2015 erreichten 65 Punkten hatte der Indikator den höchsten Wert seit 2005 erreicht. Werte über 50 Punkten signalisieren, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt.

Neben weiteren Unternehmensberichten zum zweiten Quartal zogen Aktien aus der Halbleiterbranche Aufmerksamkeit auf sich, denn in Europa bahnt sich die dort bisher grösste Übernahme im Technologie-Geschäft an. Der japanische Telekomanbieter Softbank will den britischen Chipentwickler ARM für einen zweistelligen Milliarden-Pfund-Betrag übernehmen.

Das liess auch den US-amerikanischen Philadelphia-Semiconductor-Index (SOX) spürbar um 1,51 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Juni 2015 steigen. Unter den Einzelwerten profitierten etwa die Aktien von Broadcom Ltd. oder Qualcomm . Die nicht nur an der Nasdaq, sondern auch im Dow notierten Papiere von Intel dagegen gaben um 0,06 Prozent nach.

Nach vorgelegten Quartalzahlen gewannen die Aktien der Bank of America 3,29 Prozent. Der Überschuss der Grossbank war zwar verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 21 Prozent gesunken, Analysten hatten aber einen noch stärkeren Einbruch befürchtet.

Die Aktien von Monsanto reagierten mit plus 2,89 Prozent auf 106,44 US-Dollar auf einen Medienbericht. Dort hiess es, dass der US-Saatguthersteller mit Bayer über eine Geheimhaltungsvereinbarung spreche. Der deutsche Pharma- uind Chemiekonzern will Monsanto übernehmen und hatte jüngst seine Offerte leicht auf 125 Dollar je Aktie angehoben. Im Mai hatten Bayer insgesamt 62 Milliarden Dollar oder 122 Dollar je Aktie geboten, was aber vom Management des US-Konzerns als zu niedrig abgelehnt worden war.

Dagegen büssten die Anteilsscheine von Hasbro 6,64 Prozent ein, nachdem der Spielzeughersteller mitgeteilt hatte, dass die bislang sehr stark gewachsene Sparte der Jungenspielzeuge im abgelaufenen Jahresviertel nur noch sehr moderat gewachsen sei. Kurz vor der Bekanntgabe der Geschäftsberichte von IBM und der Online-Videothek Netflix zeigten sich diese Aktien nur wenig verändert. IBM traten fast auf der Stelle und Netflix legten um 0,43 Prozent zu.

Die Aktien des Kurzmitteilungsdienstes Line stiegen um 2,52 Prozent auf 40,65 US-Dollar und machten damit wieder einen Teil der Verluste wett, die sie nach einem fulminanten Börsendebut einstecken mussten. Die Papiere, in den USA zu 32,84 Dollar das Stück ausgegeben, hatten zeitweise 44,49 Dollar gekostete, bevor es nur noch abwärts ging.

Der Eurokurs legte im US-Handel weiter zu und kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,1074 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1053 (Freitag: 1,1128) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9047 (0,8986) Euro. Am US-Rentenmarkt sanken richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 9/32 Punkte auf 100 11/32 Punkte und rentierten mit 1,58 Prozent. (awp/mc/pg)

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