US-Schluss: Vorweihnachtliche Rekordjagd geht weiter

US-Schluss: Vorweihnachtliche Rekordjagd geht weiter

New York – Die US-Börsen haben sich zum Wochenbeginn zu neuen Rekorden aufgeschwungen. Befeuert von weiteren Signalen der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China, erklommen der Dow Jones Industrial, der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 neue historische Höchstmarken – und setzten somit die vorweihnachtliche Hausse fort.

Der Dow legte um 0,36 Prozent auf 28’235,89 Punkte zu. Hier erklommen die Aktien von Nike, Apple und Microsoft neue Höchstmarken. Mit einem Börsenwert von Apple und Microsoft von jeweils deutlich über einer Billion US-Dollar haben die beiden Tech-Giganten sowohl Amazon als auch die Google-Holding Alphabet abgehängt.

Der S&P 500 rückte um 0,71 Prozent auf 3191,45 Zähler vor. Noch stärker präsentierte sich der Nasdaq 100 mit einem Plus von 0,97 Prozent auf 8570,33 Punkte.

Nach einer Teileinigung im Handelskrieg senden China und die USA nun weitere Entspannungssignale. Die Regierung in Peking setzte zusätzlich angedrohte Vergeltungszölle auf US-Waren auch formal ausser Kraft. Die ursprünglich für Sonntag geplanten Strafzölle wurden aufgehoben.

Profiteure dieser Entwicklung waren die Papiere von Chip-Herstellern, die auf das Funktionieren von Lieferketten in Asien angewiesen sind oder für die Fernost ein wichtiger Absatzmarkt ist. So gewannen AMD, Broadcom und Micron Technology bis zu 3,4 Prozent. Aktien des Festplatten-Spezialisten Western Digital zogen um 4,1 Prozent an.

«Das Teilabkommen im Handelsstreit zwischen China und den USA hat die Börsen weiter beflügelt», hiess es in einem Marktkommentar des Investmenthauses Bernstein. Gleichzeitig warnten die Analysten: «Wir sind uns jedoch bewusst, dass der Handelsfrieden nicht ewig anhalten wird». Weiterhin hilfreich für die Börsen sei auch der «marktfreundliche Wahlausgang» in Grossbritannien.

Grösster Verlierer der Einzelwerte im Dow waren die Aktien von Boeing. Sie fielen um 4,3 Prozent und bremsten als Schwergewicht im Dow auch den Index etwas. Der Flugzeugbauer könnte laut einem Medienbericht eine Produktionspause für den Krisenjet 737 Max ausrufen. Eine solche Pause werde zunehmend als die gangbarste Option gesehen, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider. Die Alternative wäre, die Produktion weiter zu drosseln.

Ein Pausieren der Produktion des 737 Max würde seine Zuversicht mit Blick auf den Flieger eintrüben, schrieb Analyst Seth Seifman von JPMorgan. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage der Akzeptanz technischer Änderungen an der Maschine durch die zuständigen US-Behörden. Eine Pause könne zudem negative Auswirkungen auf die Lieferketten in der Produktion des 737 Max haben.

Die Anteile von International Flavors & Fragrances (IFF) brachen um mehr als 10 Prozent ein, während die von Dupont leicht zulegten. IFF formt gemeinsam mit der Sparte für Nahrungszusatzstoffe von Dupont einen der weltweit grössten Anbieter von Duftstoffen und Aromen. Die Analysten von Bernstein sprachen von einem eher teuren Deal für IFF, während die Dupont-Aktionäre sich darüber freuen dürften.

Die Aktien von Uber stiegen um 5,5 Prozent. Der Fahrdienstvermittler wehrt sich in London gegen den Entzug seiner Lizenz. Tesla zogen gar um 6,5 Prozent an, hier gab es einen positiven Kommentar der Bank Credit Suisse.

Im Fokus standen zudem Analystenkommentare von Goldman Sachs. Die Papiere von Amgen, UnitedHealth und Dentsply Sirona legten um 2 bis 2,7 Prozent zu. Die Investmentbank hat alle drei Aktien auf die «Conviction Buy List» gesetzt und sieht damit ein besonders grosses Kurspotenzial. Die im Dow enthaltenen Papiere von UnitedHealth stiegen auf ein Rekordhoch.

Am US-Rentenmarkt verloren richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen 16/32 Punkte auf 98 26/32 Punkte und rentierten mit 1,88 Prozent. Angesichts neuer Rekorde an den US-Aktienmärkten waren Staatsanleihen nicht gefragt. Der Euro kostete zuletzt 1,1145 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1146 (Freitag: 1,1174) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8972 (0,8949) Euro. (awp/mc/ps)

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