US-Schluss: Schwach – Drohender Militärschlag in Syrien

US-Schluss: Schwach – Drohender Militärschlag in Syrien

New York – Die zunehmenden Anzeichen für einen drohenden Militärschlag in Syrien haben den US-Börsen am Dienstag deutliche Verluste eingebrockt. Starke Konjunkturdaten und deren Einfluss auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed wurden von den politischen Ereignissen in den Hintergrund gedrängt.

Der Dow Jones Industrial schloss 1,14% schwächer bei 14’776,13 Punkten, was den niedrigsten Stand seit über zwei Monaten bedeutete. Schon am Vortag hatten Aussagen von US-Aussenminister John Kerry, denen zufolge die USA von einem Giftgaseinsatz des Regimes in Damaskus überzeugt sind, den Leitindex ins Minus gedrückt. Der marktbreite S&P-500-Index sank am Dienstag um 1,59% auf 1’630,48 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sackte der Nasdaq-100-Index um 2,02% auf 3’059,58 Punkte ab.

Die Entwicklung in Syrien dämpfe die Risikobereitschaft an den Märkten, sagten Händler. Die USA, Grossbritannien und Frankreich sind bereit für einen Militärschlag gegen Syriens – dieser hat allerdings ausdrücklich nicht den Sturz des Machthabers Baschar al-Assad zum Ziel. Alle drei Staaten und die Arabische Liga beschuldigen das Regime in Damaskus, mit dem Einsatz von Giftgas Hunderte Menschen getötet zu haben. Die US- Regierung hat nach eigenen Angaben keine echten Zweifel an der Verantwortung des syrischen Regimes für den Chemiewaffenangriff in der vergangenen Woche. Der Sender NBC berichtete, die Raketenangriffe auf Ziele in Syrien könnten bereits an diesem Donnerstag beginnen.

Derweil legen die US-Hauspreise weiter mit hohem Tempo zu: In den zwanzig grössten Ballungsgebieten waren sie im Juni zum Vorjahresmonat um 12,1% gestiegen, wie das private Institut S&P/Case-Shiller mitteilte. Zudem hatte sich die Stimmung der Konsumenten im August überraschend aufgehellt, wie das private Forschungsinstitut Conference Board mitteilte.

Bester Wert im Dow waren die Aktien des Softdrink-Herstellers Coca-Cola mit plus 0,08%. Dahinter gewannnen die Papiere des Mobilfunkunternehmens Verizon Communications 0,02%. Die als defensiv geltenden Titel des Pharmakonzerns Pfizer gehörten mit minus 0,11% ebenfalls zu den besten Werten. Vergleichsweise gut hielten sich auch die Titel der Ölkonzerne Chevron und ExxonMobil mit Verlusten von 0,03 beziehungsweise 0,31%. Sie profitierten davon, dass die Lage in Syrien die Ölpreise nach oben trieb.

Dagegen gehörten Finanztitel zu den grössten Verlierern im Leitindex: Bank of America und JPMorgan büssten 2,62 beziehungsweise 2,32% ein.

J.C. Penney verloren 1,35% auf 13,17 USD, nachdem das Vermögensberatungsunternehmen Pershing Square Capital Management des Hedge-Fonds-Managers Bill Ackman einen Schlusstrich unter sein Abenteuer bei der US-Bekleidungskette gezogen und seinen Anteil an dem Einzelhandelsunternehmen für 504 Millionen USD beziehungsweise 12,90 USD je Aktie verkauft hatte. Die Tiffany-Aktien profitieren nur zeitweise von einem besser als erwartet ausgefallenen Quartalsgewinn – die Titel des Juweliers schlossen 1,04% schwächer. (awp/mc/upd/ps)

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