US-Schluss: Meldung zum Handelsdeal dämpft Rekordeuphorie

US-Schluss: Meldung zum Handelsdeal dämpft Rekordeuphorie

New York – An der Wall Street hat sich nach der jüngsten Rekordhatz etwas Ernüchterung breitgemacht. Die wichtigsten Aktienindizes hatten zwar am Dienstag mit Mühe Bestmarken erreicht, verloren aber schnell wieder an Schwung und drehten teilweise leicht ins Minus. Für einen Stimmungsdämpfer sorgte im Handelsverlauf die Meldung, dass die Zölle für in die USA exportierte Waren aus China Kreisen zufolge trotz der für Mittwoch geplanten Unterzeichnung einer ersten Handelsvereinbarung zunächst nicht gestrichen werden.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,11 Prozent höher bei 28’939,67 Punkten. Seine Bestmarke liegt nun bei gut 29 054 Punkten.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,15 Prozent auf 3283,15 Punkte nach unten. Der Nasdaq 100 verlor 0,41 Prozent auf 9033,42 Punkte.

Die Zölle blieben bis nach den Wahlen zur US-Präsidentschaft in Kraft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Reduzierung oder Aufgabe der Zölle hinge davon ab, ob sich China an die Regelungen der ersten Handelsvereinbarung hielte.

Derweil nimmt die Berichtssaison der Unternehmen langsam Fahrt auf. «Vierundzwanzig S&P-500-Unternehmen legen in dieser Woche Zahlen vor», sagte Analyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.Com. JPMorgan habe dabei den Auftakt gemacht und sowohl bei den Erträgen als auch den Gewinnen die Erwartungen übertroffen.

Die Investmentbank hatte dank guter Geschäfte mit Anleihen und weniger faulen Krediten einen Rekordgewinn im Schlussviertel gemeldet. Im Gesamtjahr wurde ebenfalls ein Höchstwert erreicht und die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Aktien zogen unter den Favoriten im Dow um gut 1 Prozent an.

Auch die Citigroup überzeugte mit erfreulichen Quartalszahlen, was den Anteilscheinen ein Plus von 1,6 Prozent einbrachte. Der Finanzkonzern hatte im vergangenen Jahr dank Zuwächsen im Investmentbanking und Kreditgeschäft sowie niedrigerer Steuern besser verdient.

Wells Fargo indes enttäuschte beim bereinigten Quartalsergebnis je Aktie. Niedrigere Zinsen und die Skandale der vergangenen Jahre hatten den Kreditriesen belastet. Die Papiere zählten mit einem Minus von mehr als 5 Prozent zu den grössten Verlierern im S&P 500.

Moderate Gewinne verzeichneten die Anteile von Visa . Der Kreditkarten-Gigant übernimmt das Finanztechnologie-Start-up Plaid. Dieses bietet Software zur Verknüpfung digitaler Zahlungs-Apps wie Paypals Venmo oder Transferwise mit Bankkonten an.

Unter den Technologiewerten fielen Amazon um mehr als 1 Prozent. Wie das «Wall Street Journal» berichtete, untersagt der Internet-Riese seinen Händlern nicht mehr den Versand von Prime-Sendungen mit Fedex Ground, einer Tochter des Logistikkonzerns Fedex. Fedex Ground erfülle nunmehr die Voraussetzungen für eine pünktliche Lieferung, hiess es. Die Aktien von Fedex gewannen fast 2 Prozent.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1126 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1115 (Montag: 1,1126) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8997 (0,8988) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen angesichts der eingetrübten Stimmung an der Wall Street 9/32 Punkte auf 99 14/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,813 Prozent. (awp/mc/pg)

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