US-Eröffnung: Fest dank Übernahmefantasien

US-Eröffnung: Fest dank Übernahmefantasien

New York – Angetrieben von neuer Fantasie dank einer überraschenden Wiederbelebung am Markt für Fusionen und Übernahmen sind die US-Börsen am Montag mit Gewinnen in die neue Woche gestartet. Der Dow Jones Industrial rückte in den ersten eineinhalb Handelsstunden um 1,11 Prozent vor auf 11.394,50 Punkte. Zum Ende einer turbulenten Vorwoche hatte sich der US-Leitindex nach dem zweiwöchigen Kursrutsch stabilisiert und in zwei Tagen mehr als fünf Prozent aufgeholt, lag damit aber etwa 11,5 Prozent unter seinem Hoch vom 21. Juli.

Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 1,23 Prozent auf 1.193,27 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,59 Prozent auf 2.194,94 Punkte, der Composite-Index legte 0,88 Prozent auf 2.530,01 Punkte zu.

Ein «Merger Monday» sorgt Händlern zufolge für neue Fantasie am Aktienmarkt. Die neuen Übernahmepläne führten Investoren die nach dem jüngsten Kursrutsch wieder deutlich ermässigten Bewertungsniveaus an den Börsen vor Augen und brächten neues Kaufinteresse. Die Liquidität der Unternehmen sei weiter hoch und entsprechend könnten weitere Zukäufe anstehen. Eine überraschend eingetrübte Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York blieb indes genauso ohne grössere Auswirkungen auf den Aktienmarkt wie die erwartungsgemäss ausgefallenen Daten vom Immobilienmarkt. Positiv wirke indes die starke Entwicklung der japanischen Wirtschaft, die bereits in Europa ein weiteres Plus begünstigt habe, sagten Händler.

Für Aufsehen sorgte der Internetgigant Google, der für 12,5 Milliarden Dollar den traditionsreichen Handyhersteller Motorola Mobility übernimmt. Google will mit dem Zukauf seine von Patentklagen belagerte Plattform Android für Smartphones und Tablet-Computer stärken. Google zahlt 40 Dollar pro Aktie in bar. Die Aktien von Motorola Mobility schnellten um 56,19 Prozent hoch auf 38,22 US-Dollar, lagen damit aber etwas unter den gebotenen 40 Dollar. Der Kauf muss noch von den Wettbewerbshütern genehmigt werden. Google-Titel verloren 2,13 Prozent.

Google ist jedoch nicht alleine mit seinen Übernahmeplänen. Der Kabelnetzbetreiber Time Warner Cable will für drei Milliarden US-Dollar den Wettbewerber Insight Communications – eine Tochter des Beteiligungsgesellschaft Carlyle – übernehmen. Die Papiere von Time Warner Cable büssten daraufhin gegen den Trend 0,79 Prozent ein.

Im Dow sprangen Bank of America mit plus 4,31 Prozent auf 7,50 Dollar an die Spitze. Die US-Bank will ihr internationales Kreditkartengeschäft veräussern und macht damit zunächst den Reigen der Übernahmeaktivitäten komplett. Den Zuschlag für das Kanada-Geschäft mit einem Kreditvolumen von 8,6 Milliarden Dollar erhalte die TD Bank. Auch von den Geschäften in Grossbritannien und Irland will sie sich trennen. Beide Länder kommen auf ein Kreditvolumen von 19 Milliarden Dollar.

Schlechtester Wert im Leitindex waren dagegen Cisco Systems mit einem Abschlag von 0,69 Prozent auf 15,88 Dollar. Händler sprachen überwiegend von Gewinnmitnahmen nach dem Kurssprung zum Ende der Vorwoche wegen positiv aufgenommener Zahlen. Pfizer-Aktien reagierten kaum auf eine Entscheidung im Patentstreit mit Teva Pharmaceutical. Pfizer standen mit plus 1,18 Prozent im Dow-Mittelfeld, Teva gewannen 0,93 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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