US-Eröffnung: Uneinheitlich – US-Aufträge enttäuschen

US-Eröffnung: Uneinheitlich – US-Aufträge enttäuschen

New York – Enttäuscht aufgenommene Konjunkturdaten haben an den US-Börsen am Mittwoch erneut für einen schwächeren Handelsstart gesorgt. Allerdings gelang es den wichtigsten Indizes, im frühen Handel einen Grossteil der Abschläge aufzuholen und für Technologiewerte ging es zuletzt sogar moderat nach oben.

Der Dow Jones Industrial fiel zuletzt um 0,21 Prozent auf 12.330,03 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,23 Prozent auf 1.313,31 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq notierte der Composite Index bei einem Punktestand von 2.746,59 Punkten um minimale 0,02 Prozent fester. Der Nasdaq 100 gewann minimale 0,05 Prozent im Plus bei 2.304,59 Punkte hinzu. Alle vier Indizes notierten damit aber auf dem niedrigsten Stand seit etwa einem Monat.

Die Auftragseingänge für langlebige Güter waren im April deutlich stärker als erwartet gesunken. Das trug laut Marktteilnehmern zu der insgesamt recht hohen Unsicherheit bei. Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone und das Wirtschaftswachstum in den USA verhinderten weiterhin eine Erholung am Aktienmarkt, sagten Händler. Analysten beurteilten die jüngsten US-Daten derweil deutlich weniger negativ. Für die Postbank etwa stellt der Rückgang der Auftragseingänge für langlebige Güter im April keinen Grund zur Sorge dar. Bei der Commerzbank hiess es, die Daten sähen nur auf den ersten Blick schwach aus. Wie ein Stratege hervorhob, bestünde trotz aller Belastungsfaktoren eine gute Chance, dass der Markt im weiteren Handelsverlauf noch ins Plus drehe.

Zu den deutlichen Verlierern gehörten die Aktien der American International Group (AIG), die 3,36 Prozent auf 28,47 US-Dollar abgaben. Das US-Finanzministerium hatte am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt, einen Teil seiner Anteile an dem Versicherer an der Börse platziert zu haben. Die Regierung gab 200 Millionen Anteilsscheine zum Preis von 29 US-Dollar je Aktie ab. Das war ein leichter Abschlag zum Tagesschluss und nur wenig mehr als der «Breakeven»-Preis von 28,73 Dollar. Diesen Preis musste die Regierung mindestens einnehmen, um ohne Verluste aus der Rettungsaktion herauszukommen, mit der sie den Versicherer zu Zeiten der Wirtschaftskrise massiv gestützt hatte.

Sowohl die Aktien von Applied Materials als auch die Papiere des Modekonzerns Polo Ralph Lauren reagierten mit zum Teil deutlichen Verlusten auf die vorgelegten Zahlen. Der Halbleiter- und Solarindustriezulieferer sei solide ins Jahr 2011 gestartet, habe für das zweite Quartal aber einen konservativen Ausblick gegeben, schrieb UBS-Analyst Stephen Chin in einer Studie. Aktien von Applied Materials fielen um 0,36 Prozent auf 13,65 Dollar. Ralp Lauren-Titel sackten hingegen um 7,26 Prozent auf 120,00 Dollar ab. Der Modekonzern war im vierten Quartal hinter den Markterwartungen zurückgeblieben und rechnet damit, dass die Margen des laufenden Jahres rückläufig ausfallen werden.

Ein positiver Analystenkommentar hievte die Aktien von Johnson & Johnson an die Spitze des Dow Jones. Laut Börsianern hatte Bernstein die Aktien des US-Pharma- und Konsumgüterkonzerns auf «Outperform» hoch gestuft und ein neues Kursziel von 78 Dollar genannt. (awp/mc/ss)

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