US-Eröffnung: Verluste – Durchwachsene Zahlen und Daten

New York – Durchwachsene Unternehmenszahlen und Daten vom Immobilienmarkt haben den US-Börsen am Mittwoch Verluste eingebracht. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,09 Prozent auf 11.827,68 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,69 Prozent auf 1.288,36 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq sank der umfassende Composite Index um 0,86 Prozent auf 2.742,16 Punkte.

Der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste derweil 0,60 Prozent auf 2.314,91 Punkte ein. Sämtliche Indizes waren indes am Dienstag noch auf neue Hochs geklettert: Der Dow hatte ebenso wie der S&P 500 so stark geschlossen wie seit Sommer 2008 nicht mehr, und der Nasdaq Composite hatte sein Niveau aus dem November 2007 erreicht. Der Nasdaq 100 hatte diese Entwicklung aber noch klar in den Schatten gestellt: Er schloss so stark wie seit knapp zehn Jahren nicht mehr.

Im Blick standen am Mittwoch vor allem die Quartalszahlen von Goldman Sachs, IBM und Apple. Für die Aktien von Goldman Sachs ging es um 2,71 Prozent auf 169,94 US-Dollar bergab. Die US-Investmentbank hat schon bessere Zeiten gesehen: Im vierten Quartal verdiente sie mit 2,2 Milliarden Dollar nicht einmal halb so viel wie im extrem starken Vorjahreszeitraum. Vor allem das einst so lukrative Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen schwächelte. Auch im Gesamtjahr musste Goldman einen Gewinnrückgang hinnehmen. Auch die Aktien der Banken Wells Fargo und State Street reagierten auf die Zahlenvorlage mit Verlusten.

Am Vortag hatten bereits die Titel der Citigroup enttäuschende Zahlen mit Kursabschlägen quittiert. «Die Anleger hatten hohe Erwartungen für die Finanzunternehmen, die den Markt zuletzt mit angeführt haben», sagte ein Experte. Den Massstab beim Gewinn hatte zuletzt JPMorgan Chase gesetzt. Der US-Branchenprimus verdiente im Schlussquartal satte 4,8 Milliarden Dollar. Am Donnerstag legt die Investmentbank Morgan Stanley ihre Bilanz vor, am Freitag folgt die Bank of America.

Die Titel von American Express büssten 3,11 Prozent auf 44,93 Dollar ein, nachdem das Kreditkartenunternehmen mitgeteilt hatte, es erwarte wegen hoher Umbaukosten im vierten Quartal eine deutliche Gewinnbelastung. Der American-Airlines-Mutterkonzern AMR konnte indes seinen Verlust im vierten Quartal eindämmen. Dennoch gaben die Titel 2,29 Prozent auf 8,10 Dollar ab.

Ernüchternde Zahlen legte der LED-Hersteller Konzern Cree vor, was die Aktie um 12,99 Prozent auf 54,73 Dollar einbrechen liess. Das Unternehmen enttäuschte mit seinen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal sowie mit dem Ausblick auf das laufende Quartal die Erwartungen deutlich, auch wenn es im ersten Halbjahr 2011 damit rechnet, dass die Nachfrage anziehen und China zudem weiter investieren wird.

Dagegen stand der Computerkonzern IBM in der Unternehmensgeschichte niemals besser da, was für Kursgewinne von 3,08 Prozent auf 155,29 Dollar sorgte. Starke Geschäfte mit IT-Dienstleistungen, Software und Firmenrechnern bescherten «Big Blue» im Schlussquartal unerwartet Rekordzahlen. Zudem unterzeichnete IBM mit dem britischen Chip-Spezialisten ARM eine Vereinbarung für den Ausbau ihrer bereits bestehenden Zusammenarbeit. Dabei geht es um eine neue Generation von Prozessoren für mobile Geräte. Konkrete Produkte aus dieser Zusammenarbeit werden bis 2013 erwartet.

Starke Zahlen legte auch der Technologiekonzern Apple vor. Zum wiederholten Male übertraf das Unternehmen seine früheren Rekorde und verdiente im ersten Geschäftsquartal unterm Strich 6,0 Milliarden Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie im bereits guten Vorjahreszeitraum. Die Schweizer Grossbank UBS erhöhte das Kursziel der Aktie von 415 auf 465 Dollar und bestätigte ihr Kaufvotum. Die Aktien, die vortags noch unter der Meldung einer krankheitsbedingten Auszeit von Konzernlenker Steve Jobs gelitten hatten, notierten zuletzt prozentual unverändert bei 341,07 Dollar. (awp/mc/ps/21)

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