US-Eröffnung: Verluste – Schuldenstreit belastet

US-Eröffnung: Verluste – Schuldenstreit belastet

New York – Belastet vom US-Schuldenstreit hat die Wall Street am Mittwoch an ihre jüngste Verlustserie angeknüpft. Der Dow Jones Industrial verlor 0,57 Prozent auf 12.430,65 Punkte, nachdem er bereits an den drei vorangegangenen Handelstagen ein Minus eingefahren hatte. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,90 Prozent auf 1.319,89 Punkte nach unten.

An der Nasdaq, wo sich am Vortag die Kurse nach starken Unternehmenszahlen aus dem Technologiesektor noch vergleichsweise freundlich entwickelt hatten, büsste der Nasdaq 100 am Mittwoch 1,23 Prozent auf 2.399,64 Punkte ein, der Composite-Index sank um 1,29 Prozent auf 2.803,23 Punkte.

Trotz der verhärteten Fronten im US-Schuldenstreit gibt das Weisse Haus die Hoffnung auf eine rechtzeitige Einigung nicht auf. «Weil etwas geschehen muss und weil wir hier sind, um dem amerikanischen Volk zu dienen, werden wir am Ende das Richtige tun», hatte etwa der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, in der Nacht zum Mittwoch gesagt. Die verhärteten Fronten spiegelten sich in zwei verschiedenen Gesetzesentwürfen wider, die John Boehner, der Präsident des Abgeordnetenhauses und der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, am Montag vorgelegt hatten. Dabei gibt es zwar einige Übereinstimmungen bei verschiedenen Sparmassnahmen, aber grosse Unterschiede beim Zeitplan für die Anhebung des Schuldenlimits. Ungeachtet dessen sorgte auch die Konjunkturseite für Gegenwind. So waren die Aufträge für langlebige Güter in den USA im Juni überraschend gesunken.

Gute Nachrichten gab es indes von Unternehmensseite, was vereinzelt zu kräftigen Kursgewinnen führte. Im Wettstreit mit dem Rivalen Airbus hat der Flugzeugbauer Boeing ein überraschend starkes zweites Quartal hingelegt und seine Gewinnprognose für das laufende Jahr erhöht. Die Papiere legten in der Folge um 2,67 Prozent auf 72,03 US-Dollar zu. Der Überschuss war um rund ein Fünftel gestiegen und hatte damit deutlich die Erwartungen der Branchenexperten übertroffen. Für das Gesamtjahr stellt Boeing nun einen etwas höheren Gewinn in Aussicht als bislang.

Die Aktien von Amazon.com schnellten gar um 5,65 Prozent auf 226,17 Dollar nach oben, nachdem der Online-Händler am Vorabend nach Börsenschluss ein Umsatzplus von 51 Prozent vermeldet hatte. «Niedrige Preise, eine breitere Auswahl, eine schnelle Lieferung und Innovationen haben für das rasanteste Wachstum gesorgt, das wir seit mehr als einem Jahrzehnt gesehen haben», hatte Konzerngründer und -chef Jim Bezos gesagt.

Gutes zu vermelden gab es zudem vom Chemiekonzern Dow Chemical . Der BASF-Konkurrent war auch im zweiten Quartal klar auf Wachstumskurs geblieben und hatte beim Umsatz ebenfalls die Analystenerwartungen übertroffen. Die Papiere stiegen um 1,92 Prozent auf 36,54 Dollar.

ConocoPhillips , der drittgrösste US-Ölkonzern, hatte seinen bereinigten Gewinn im zweiten Quartal dank eines höheren Ölpreises und gestiegener Margen im Raffineriegeschäft gesteigert. Die Resultate des Konzerns glänzten noch heller, da der britische Konkurrent BP am Vortag mit seinen Zahlen noch für eine Enttäuschung gesorgt hatte. Die Conoco-Papiere gewannen 0,65 Prozent auf 74,09 Dollar.

Um 2,27 Prozent auf 23,72 Dollar nach unten ging es indes für die Anteilsscheine von Nasdaq OMX . Der Börsenbetreiber hatte angesichts der Unsicherheiten an den Wertpapiermärkten im zweiten Quartal weniger verdient als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.  (awp/mc/pg)

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