US-Schluss: Dow fällt auf tiefsten Stand seit März

US-Schluss: Dow fällt auf tiefsten Stand seit März

New York – Eine ganze Reihe negativer Konjunkturnachrichten hat den Dow-Jones-Index am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit fast drei Monaten gedrückt. Händler erklärten die Verluste an der Wall Street sowohl mit der weiterhin schwelenden Schuldenkrise in Europa als auch mit vielen enttäuschenden Wirtschaftsmeldungen aus den USA. So verschlechterte sich die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York im Juni überraschend und deutlich.

Ausserdem waren die Verbraucherpreise im abgelaufenen Monat stärker als gedacht gestiegen und dies habe bei den Investoren Inflationssorgen geschürt. Auch Daten zur Industrieproduktion und zum Immobilienmarkt verfehlten die Erwartungen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,48 Prozent auf 11.897,27 Punkte und stoppte damit seinen jüngsten Erholungsversuch jäh. Am Dienstag hatte er noch um 1,03 Prozent zugelegt und mit dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten Hoffnungen auf ein Ende der sechswöchigen Verlustserie genährt. Der breit gefasste S&P-500-Index sank zur Wochenmitte um 1,74 Prozent auf 1.265,42 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite Index um 1,76 Prozent auf 2.631,46 Punkte nach unten und der Nasdaq 100 verlor 1,84 Prozent auf 2.209,01 Punkte.

Das Gerangel der Euro-Finanzminister über eine neue milliardenschwere Geldspritze für das hoch verschuldete Griechenland lastete Händlern zufolge ebenfalls auf den Notierungen. Indes bot der sozialistische Regierungschef des Landes, Giorgos Papandreou, in einer Fernsehansprache der Opposition eine Regierungsbeteiligung an und will sich einem Misstrauensvotum im Parlament stellen. Für Unsicherheit sorgte darüber hinaus, dass einige Firmen wie Ford angesichts dieses trüben Umfeldes bereits ihre Erwartungen zurückgeschraubt hatten.

Im Dow litten Finanzwerte sowohl unter dem wieder eingetrübten Konjunkturbild als auch unter einem Warnschuss für französische Grossbanken: Wegen der Griechenland-Krise droht die Ratingagentur Moody’s, die Kreditwürdigkeit einiger Institute herabzustufen. Insofern fielen etwa die Titel der Bank of America um 2,78 Prozent auf 10,50 US-Dollar. Zudem wurde bekannt, dass die Tochter Merrill Lynch laut einem Pressebericht ins Visier der US-Finanzaufsicht SEC geraten ist.

Ferner verloren die Aktien von JPMorgan 2,21 Prozent auf 40,68 Dollar und die von Travelers 1,89 Prozent auf 57,54 Dollar. Die Titel des Kreditkartenunternehmens American Express verbilligten sich um 1,81 Prozent.

Ebenfalls deutlich im Minus notierten die Aktien von Pfizer, die um 1,85 Prozent auf 20,20 Dollar sanken. In den USA und in Europa ist ein neuer Streit um möglicherweise tödliche Risiken des Atemsprays Spiriva aus dem Hause des Pharmakonzerns entbrannt.

Abseits der grossen Indizes büssten die Titel von Ford 2,08 Prozent auf 13,15 Dollar ein. Der Autobauer hatte mitgeteilt, dass unter anderem wegen höherer Rohstoffkosten der Vorsteuergewinn im zweiten Halbjahr wohl niedriger ausfallen werde als der in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Auch der Stahlproduzent Nucor und der Hersteller von Glasflaschen Owens Illinois veröffentlichten einen unerwartet schwachen Ausblick, woraufhin deren Aktien um 2,24 Prozent respektive um 13,54 Prozent fielen.

Trotz des schwachen Marktumfeldes jedoch gelang dem Internetradio Pandora ein gelungener Börsenstart. In den ersten Handelsminuten in New York waren die Titel um 63 Prozent auf 26,00 Dollar hochgesprungen. Bei Ertönen der Schlussglocke verbuchten die Papiere immer noch ein Plus von 8,88 Prozent auf 17,42 Dollar. (awp/mc/ss)

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