US-Schluss: Europa-Impulse halten Dow auf Rekordkurs

US-Schluss: Europa-Impulse halten Dow auf Rekordkurs

New York – Die positiven Impulse aus Europa haben sich an der Wall Street am Donnerstag letztlich durchgesetzt: Nach über weite Strecken trendlosem Handel schlossen Dow Jones Industrial und der S&P 500 wieder auf dem höchsten Stand seit fünf Monaten. Dabei gewann der US-Leitindex 0,17 Prozent auf 12.471,02 Punkte, der breiter gefasste S&P verbesserte sich um 0,23 Prozent auf 1.295,50 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index um 0,51 Prozent auf 2.724,70 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 0,41 Prozent auf 2.381,99 Punkte an. Beide Indizes erreichten damit den höchsten Stand seit November.

Die angeschlagenen Euro-Länder Italien und Spanien hatten den ersten Test am Anleihemarkt im neuen Jahr klar bestanden und damit die europäischen Börsen bereits deutlich angetrieben. Besonders Spanien hatte überzeugt: Mit einer Auktion von drei Staatstiteln mittelfristiger Laufzeit hatte der Staat doppelt so viel Kapital eingesammelt wie geplant. Das derzeit besonders im Fokus stehende Italien hatte sich ebenfalls problemlos frische Mittel am kurzfristigen Geldmarkt besorgt. Das stimme mit Blick auf die noch ausstehende Refinanzierung in der Eurozone in den kommenden Monaten optimistisch, sagte ein Marktteilnehmer. Die unerwartet hohe Anzahl von Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe nebst schwächeren Einzelhandelsumsätzen hatte zwar für Verstimmung gesorgt, trat aber letztlich in den Hintergrund.

Angeführt wurde der Dow von den Aktien von Alcoa, die um 3,12 Prozent auf 9,93 US-Dollar kletterten. Der Aluminiumkonzern hatte vor wenigen Tagen die US-Berichtssaison eingeläutet und vor allem mit einem positiven Ausblick überzeugt. Caterpillar folgten mit plus 2,31 Prozent.

Deutlich nach unten ging es indes für Chevron-Papiere, die um 2,60 Prozent auf 104,97 Dollar abrutschten. Der Ölkonzern rechnet für das vierte Quartal mit einem deutlichen Gewinnrückgang im Vergleich zum dritten Jahresviertel. Chevron machte niedrigere Margen und Raffineriemengen für die Entwicklung verantwortlich. Zudem habe es im vierten Quartal nicht wie in den drei Monaten davor einen Gewinn aus dem Verkauf von Vermögenswerten gegeben. Obendrein sackte der Ölpreis nach einem Bericht über die Verschiebung des EU-Embargos gegen Iran deutlich ab.

Bankentitel tendierten uneinheitlich. So gaben Bank of America mit minus 1,16 Prozent einen Teil ihrer Vortagesgewinne ab. Papiere von JPMorgan, die am Freitag ihre Zahlen für das vierte Quartal vorlegen, sowie die Citigroup bauten indes ihre Gewinne aus.

Aktien des insolventen American-Airlines-Mutterkonzern AMR sprangen um 12,49 Prozent an. Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» prüfen sowohl der grössere Rivale Delta Air Lines als auch der Finanzinvestor TPG ein Übernahmegebot für American Airlines. Es dürfte aber noch Monate dauern, bis tatsächlich eine Offerte auf dem Tisch liege, schrieb die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Auch Delta-Papiere tendierten fester. Die Einzelhandelstitel von Target profitierten derweil mit plus 1,59 Prozent von der Ankündigung von Aktienrückkäufen im Volumen von 5 Milliarden Dollar.  (awp/mc/ps)

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