US-Schluss: Leichter – Apple-Zahlen dämpfen Rücksetzer

US-Schluss: Leichter – Apple-Zahlen dämpfen Rücksetzer

New York – Nach dem Kurssprung vom Vortag hat die Wall Street am Mittwoch leichter geschlossen. Gute Zahlen von Apple und eine Milliardenübernahme verhinderten laut Börsianern jedoch einen erneuten deutlichen Rücksetzer. So gab der US-Leitindex Dow Jones Industrial um moderate 0,12 Prozent auf 12.571,91 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 büsste 0,07 Prozent ein auf 1.325,84 Punkte. An der Nasdaq verlor der tags zuvor besonders starke Auswahlindex Nasdaq 100 0,43 Prozent auf 2.387,80 Zähler. Für den breiter gefassten Composite-Index ging es ebenfalls um 0,43 Prozent auf 2.814,23 Punkte nach unten.

Der Optimismus auf eine schnelle Lösung im Schuldenstreit der USA, der am Vortag die Kursrally ausgelöst hatte, erwies sich derweil als verfrüht. Während Präsident Barack Obama vorsichtige Hoffnung auf eine Einigung äusserte, setzten die Republikaner im Parlament demonstrativ auf Kompromisslosigkeit. Sie verabschiedeten in der Abgeordnetenkammer einen Gesetzentwurf, gegen den Obama bereits ein Veto angekündigt hatte. Das Regierungslager kritisiert insbesondere einen Verfassungszusatz in dem Entwurf, wonach künftige Haushalte immer ausgeglichen sein müssen. In dem Streit geht es um eine Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA von derzeit 14,3 Billionen Dollar (zehn Billionen Euro). Wenn bis zum 2. August keine Einigung erreicht wird, droht die Zahlungsunfähigkeit der USA.

Apple-Aktien gewannen 2,67 Prozent auf 386,90 US-Dollar und waren damit zweitbester Wert im Nasdaq 100. Der «iPhone»- und ‹iPad»-Erfinder hatte nach Handelsschluss in New York über ein bärenstarkes drittes Quartal deutlich über den Analystenschätzungen berichtet. Nomura-Analyst Stuart Jeffrey blieb zwar bei der Anlageempfehlung «Neutral», betonte aber die wachsende Dominanz von Apple bei Smartphones. Bei den internetfähigen Mobiltelefonen und Tablet-Computern habe der Konzern nun einen Marktanteil von 26 Prozent. Analyst Uche Orji von UBS betonte indes die positiven Implikationen der guten Entwicklung bei Apple für Halbleiterunternehmen wie Broadcom oder Skyworks , aber auch für Intel wegen der lebhaften Nachfrage nach anspruchsvolleren Computern. Broadcom und vor allem Skyworks konnten sich dem schwächeren Trend mit plus 1,04 und 3,15 Prozent widersetzen. Intel gaben um 0,35 Prozent nach.

Papiere des Internet-Pioniers Yahoo rutschten dagegen nach enttäuschenden Zahlen um 7,61 Prozent auf 13,48 Dollar ab. Die Suchmaschine kämpft weiter mit einem schrumpfenden Geschäft und verweist dabei vor allem auf ein schlechteres Abschneiden bei grafischen Anzeigen, der sogenannten Display-Werbung. Gleichzeitig hatte Yahoo zwar die Kosten senken können, diese Bemühungen reichten den Anlegern aber nicht. Zudem hatte Yahoo die Analystenschätzungen verfehlt. Barclays senkte das Kursziel von 19 auf 18 Dollar.

Im Zahlenreigen stand auch eine Milliardenübernahme im Fokus. Der Investor Carl Icahn hat sein Angebot für Clorox erhöht. Statt 76,50 Dollar je Aktie bietet der US-Milliardär nun 80 Dollar. Der Gesamtwert der Transaktion erhöht sich dadurch von 10,2 Milliarden auf 10,7 Milliarden Dollar (7,5 Mrd Euro). Der Hersteller von Reinigungsmitteln hatte das vorangegangene Angebot am Vortag als zu niedrig abgelehnt. Jetzt zogen Clorox-Aktien um 2,38 Prozent auf 74,31 Dollar an.

Im Leitindex rutschten die Anteile des Mischkonzerns United Technologies trotz einer erneuten Erhöhung der Prognosen für 2011 nach dem überraschend starken Gewinnsprung im zweiten Quartal um 1,80 Prozent auf 87,22 Dollar ab. Der Hersteller von Otis-Aufzügen und Pratt-&-Whitney-Triebwerkenhatte hatte auch dank des guten Geschäfts mit Klimaanlagen in der Sparte Carrier die Prognosen der Analysten übertroffen. Anleger reagierten aber laut Börsianern negativ darauf, dass die Wahl von Boeing für die Ausrüstung des Mittelstreckenfliegers 737 mit neuen, sparsameren Triebwerken auf einen Wettbewerber gefallen war. Bester Dow-Wert waren die zuletzt stark unter Druck stehenden Papiere von Bank of America mit plus 2,93 Prozent auf 9,85 Dollar. (awp/mc/ps)

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