US-Schluss: Sehr fest – IBM-Zahlen, Schulden-Lösung

US-Schluss: Sehr fest – IBM-Zahlen, Schulden-Lösung

New York – Gute Zahlen von IBM und neue Hoffnung auf eine Einigung im Schuldenstreit haben der Wall Street am Dienstag Auftrieb gegeben. Nach dem jüngsten, von der Diskussion um die Schuldenobergrenze der USA ausgelösten Rücksetzer, zog der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 1,63 Prozent oder 202 Punkte auf 12.587,42 Punkte an. Er ging damit nur knapp 20 Zähler unter seinem Tageshoch aus dem Handel.

Der breiter gefasste S&P 500 gewann ebenfalls 1,63 Prozent auf 1.326,73 Punkte. Die Technologiewerte an der Nasdaq beflügelte der Quartalsbericht von «Big Blue» besonders: So sprang der Auswahlindex Nasdaq 100 um 2,31 Prozent auf 2.398,17 Zähler an. Für den breiter gefassten Composite-Index ging es um 2,22 Prozent auf 2.826,52 Punkte nach oben.

Bereits im frühen Handel hatten überwiegend positive Quartalsberichte die Sorgen um die Schuldenkrise in Europa und auch in den USA in den Hintergrund drängen können. Marktteilnehmer verwiesen zudem auf die Bewertung, die nach dem Rücksetzer wieder attraktiv sei und zum Einstieg einlade. Auch US-Präsident Barack Obama stützte die gute Stimmung mit seinem Optimismus für eine Lösung des Problems mit der wohl bald überschrittenen Schuldenobergrenze. Es gebe eine Gruppe demokratischer und republikanischer Senatoren, die einen «ausgewogenen Vorschlag» verfolgten, der sowohl drastische Einsparungen als auch Steuer- und Einnahmeerhöhungen vorsehe. Dieser Vorschlag der «Gang of Six» («Sechserbande») sei ein «wichtiger Schritt» und entspreche in etwa seinen eigenen Vorstellungen, hatte Obama gesagt.

IBM blickt optimistischer in die Zukunft
Die IBM-Aktien setzten sich mit einem Zuwachs von 5,67 Prozent auf 185,21 US-Dollar an die Dow-Spitze. Der IT-Konzern ist nach einem dank steigender IT-Ausgaben der Unternehmen überraschend gut verlaufenen zweiten Quartal zuversichtlicher und peilt nun mehr Gewinn an als zuvor prognostiziert. Börsianern zufolge hatte der Konzern die Markterwartungen umsatz- und ergebnisseitig übertroffen. Daraufhin hob beispielsweise Deutsche Bank-Analyst Chris Whitmore sein Kursziel von 200,00 auf 210,00 US-Dollar an und bleibt bei «Buy». Im Fahrwasser verteuerten sich auch Aktien von Microsoft und Intel um deutlich über 3 Prozent.

Positiv reagierten auch Coca-Cola-Aktien mit plus 3,28 Prozent auf 69,32 Dollar auf die Zahlenvorlage. Der Getränkekonzerns hatte im zweiten Quartal weiter zugelegt. Börsianer hoben das florierende Geschäft des Softdrink-Herstellers in den Schwellenländlern positiv hervor. Schwächer zeigten sich jedoch die Anteile von Johnson & Johnson, die mit minus 0,55 Prozent auf 66,72 Dollar einer von lediglich drei Verlierern im Leitindex waren. Kostspielige Medikamentenrückrufe und die zunehmende Konkurrenz von Generikaprodukten hatten dem Hersteller von Konsumgütern, Arzneimitteln und Medizintechnik im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt.

Finanztitel uneinheitlich
Im zuletzt besonders schwachen Finanzsektor bot sich ein gemischtes Bild. Aktien der Bank of America weiteten ihre jüngsten Verluste um 1,54 Prozent auf 9,57 Dollar aus, nachdem windige Hypothekengeschäfte das Finanzinstitut noch einmal tief in die Verlustzone gedrückt hatten. Die Bank hatte den Megaverlust bereits vor drei Wochen angedeutet. Vorbörsliche Kursgewinne hatten Börsianer noch damit begründet, dass der Finanzkoloss im Privatkundengeschäft und im Investmentbanking hatte zulegen können.

Enttäuscht reagierten die Anleger dagegen auf die deutlich schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen der US-Investmentbank Goldman Sachs, die im zweiten Quartal einen überraschend starken Rückgang ihrer Erträge hatte hinnehmen müssen. Für die Aktien ging es um 0,65 Prozent nach unten auf 128,49 Dollar. JPMorgan erholten sich im Dow dagegen ebenso wie zuletzt besonders unter Druck geratene Travelers und American Express.

Die Aktien von Mosaic konnten sich um 1,05 Prozent auf 67,30 Dollar verbessern. Der Düngemittelhersteller und K+S-Wettbewerber hatte im vierten Geschäftsquartal 2010/11 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie die Konsensschätzungen übertroffen. (awp/mc/pg)

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