US-Schluss: Weiter fest

US-Schluss: Weiter fest

New York – Die wichtigsten US-Indizes haben am Freitag den fünften Tag in Folge zugelegt. Die anhaltend freundlichere Börsenstimmung lebt von der Hoffnung der Anleger auf weitere Fortschritte bei der Lösung der europäischen Schuldenkrise. Dies trieb den Dow Jones Industrial am grossen Verfallstag an den Terminbörsen um 0,66 Prozent nach oben auf 11.509,09 Punkte. Auf Wochensicht stieg der Leitindex damit um 4,70 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 gewann in der längsten Gewinnserie seit Juli vor dem Wochenende 0,57 Prozent auf 1.216,01 Punkte.

An der Nasdaq zog der Composite-Index um 0,58 Prozent auf 2.622,31 Punkte an. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,85 Prozent auf 2.306,09 Punkte.

Nachdem die wichtigsten globalen Notenbanken am Vortag mit einer konzertierten Aktion zur Sicherung der Dollar-Liquidität für weiter spürbaren Aufwind an den Börsen gesorgt haben, steht nun der zweitägige Gipfel der europäischen Finanzminister in Polen unter Beobachtung. Vor dem Hintergrund der zugespitzten Schuldenkrise ist erstmals in der Geschichte auch US-Ressortchef Timothy Geithner zu den Beratungen eingeladen. Allerdings zeigten die Europäer im Kampf gegen die Schuldenkrise den USA die kalte Schulter. Milliardenschwere Finanzspritzen zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft wird es nicht geben. «Wir sehen keinen Spielraum in der Eurozone, der uns erlauben könnte, neue Konjunkturpakete aufzulegen», sagte der Vorsitzende der Euro-Finanzminister, Luxemburgs Jean-Claude Juncker, in Breslau (Wroclaw).

Das von der Uni Michigan ermittelte US-Konsumklima hellte sich im September überraschend stark auf. Dies machten Börsianer als Triebfeder für den Anstieg der Papiere von Procter & Gamble an die Dow-Spitze verantwortlich – sie gewannen dort 2,47 Prozent auf 64,33 Dollar. Im Nasdaq 100 gehörten Amazon.com mit plus 5,49 Prozent auf 239,30 Dollar ebenso zu den Favoriten wie Ebay, die sich um 5,15 Prozent verteuerten.

Für die am Vortag noch so starken Finanzwerte war es dagegen kein guter Tag: Im Leitindex rutschten Aktien der Bank of America um 1,36 Prozent auf 7,23 Dollar ab, und JPMorgan sanken um 1,12 Prozent auf 33,43 Dollar. Nur die Pharmatitel von Pfizer waren noch etwas schwächer. Unternehmenskreisen zufolge erwägt die Bank of America, ihre Tochter Countrywide Financial notfalls Bankrott gehen zu lassen, falls die Milliardenklagen wegen angeblicher Hypotheken-Betrügereien des Hypothekenfinanzierers den Mutterkonzern schädigen werden.

Mit einem Kurseinbruch von gut 19 Prozent auf 23,93 Dollar standen aber die Aktien von Research In Motion (RIM) klar im Fokus. Wie schon in den beiden Vorquartalen, hat der Handyproduzent auch im zweiten Geschäftsquartal mit seinem Zahlenwerk enttäuscht. Die schrumpfende Absätze zeigen, dass dem Blackberry-Hersteller die Kunden davon laufen, während Konkurrent Apple mit der Produktion seines iPhone kaum hinterher kommt. Umsatz und Gewinn waren hinter den Marktschätzungen zurückgeblieben und zudem erwartet der Konzern das bereinigte Ergebnis im Gesamtjahr nun nur noch am unteren Ende seiner bisherigen Zielspanne. Apple gewannen 1,93 Prozent auf 400,50 Dollar.

Um 0,40 Prozent auf 27,82 Dollar nach oben ging es dagegen für die Titel von Texas Instruments, nachdem der Chiphersteller am Vorabend nach Börsenschluss seine Quartalsdividende angehoben hat. (awp/mc/ps)

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