US-Wirtschaft wächst deutlich schwächer als zunächst berechnet

US-Wirtschaft wächst deutlich schwächer als zunächst berechnet

Washington – Die weltgrösste Volkswirtschaft der USA ist im zweiten Quartal deutlich schwächer gewachsen als zunächst berechnet. Von April bis Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um annualisiert 1,3 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. In einer vorherigen Schätzung hatte das Ministerium noch eine auf das Jahr hochgerechnete Rate von 1,7 Prozent ermittelt. Am Markt wurde eine Bestätigung der vorläufigen Daten erwartet.

Damit hat das Wachstum im Vergleich zum ersten Quartal, als der BIP-Zuwachs bei 2,0 gelegen hatte, spürbar an Dynamik verloren. Den Regierungszahlen zufolge ist die Abwärtskorrektur der jüngsten Zahlen breit gestreut: Die Lagerbestände, der Konsum, die Investitionen und der Aussenhandel wurden schwächer als bisher ausgewiesen. Lediglich die Staatsausgaben wurden nach oben korrigiert.

Da amerikanische Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet werden, sind sie nicht unmittelbar mit Zahlen etwa aus Europa vergleichbar. Dort beziehen sich die Raten auf das Vorquartal oder die Periode im Vorjahr. Nach europäischer Rechnung ist die amerikanische Wirtschaft aktuell um etwa 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Zum Vergleich: Das ist so viel wie das Wachstum der deutschen Wirtschaft im zweiten Vierteljahr.

Auftragseingang langlebiger Güter bricht unerwartet deutlich ein
In den USA haben die Aufträge für langlebige Güter im August einen stärkeren Einbruch erlitten als erwartet. Die gesamten Aufträge seien im Monatsvergleich um 13,2 Prozent gefallen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag weiter mit. Volkswirte hatten einen Rückgang um 5,0 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Aufträge um revidierte 3,3 Prozent geklettert (zunächst: plus 4,2 Prozent).

Der Auftragszuwachs wurde durch den Wegfall grosser Transportaufträge belastet. Doch auch ohne Transportgüter fielen die Aufträge im August um 1,6 Prozent. Erwartet wurde ein Zuwachs um 0,2 Prozent. Im Vormonat waren die Aufträge ohne Transportgüter noch revidierte 1,3 Prozent (zunächst: 0,4 Prozent) gefallen.

Anträge auf Arbeitslosenunterstützung sinken deutlich stärker als erwartet
Derweil sind in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche sei die Zahl um 26.000 auf 359.000 Anträge zurückgegangen, teilte das US-Arbeitsministerium ebenfalls am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit 375.000 Anträgen gerechnet. In der Vorwoche gab es 385.000 Anträge. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Schnitt fiel die Zahl um 4.500 auf 374.000 Anträge. (awp/mc/ps)

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