Zur Rose mit Ergebnissprung im Geschäftsjahr 2014

Zur Rose mit Ergebnissprung im Geschäftsjahr 2014
Walter Oberhänsli, CEO und VR-Delegierter Zur Rose Group AG. (Foto: zvg)

Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose AG. (Foto: zvg)

Frauenfeld – Die Zur Rose-Gruppe blickt nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Nach der Umsatzverdoppelung im Jahr 2013 gelang es, 2014 einen deutlichen Ergebnissprung zu realisieren. Bei einem leicht gestiegenen Umsatz von 915.6 Millionen Franken konnte das operative Ergebnis (EBITDA) mit 17.3 Millionen Franken nahezu vervierfacht werden. Der erzielte Reingewinn beträgt 7.2 Millionen Franken, wie die Arzneimittel-Ddistributeurin am Donnerstag mitteilte.

Trotz staatlich veranlasster Preissenkungen in der Schweiz mit einem erlösmindernden Effekt von 4.6 Prozent vermochte Zur Rose den konsolidierten Umsatz im abgelaufenen Jahr leicht um 0.5 Prozent auf 915.6 Millionen Franken zu steigern. Auf Ergebnisstufe erzielte das Unternehmen eine markante Verbesserung und ist nach den durch die Übernahme von DocMorris bedingten strukturellen Massnahmen im Jahr 2013 deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank Prozessoptimierungen, eines konsequenten Kostenmanagements und des Wegfalls von Einmaleffekten im Vorjahr konnte das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) bei einer Bruttomarge von 15.3 Prozent (Vorjahr 15.2 Prozent) von 4.7 Millionen Franken auf 17.3 Millionen Franken erhöht werden. Das Unternehmensergebnis schlägt mit 7.2 Millionen Franken zu Buche. Die Eigenkapitalquote der Gruppe stieg auf 33.9 Prozent (Vorjahr 32.6 Prozent). Gestützt auf das Jahresergebnis und auf die gesunde Bilanz schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Dividendenausschüttung in der Höhe von 60 Rappen pro Aktie vor.

Preissenkungen deutlich überkompensiert
Die vom Bundesamt für Gesundheit verordneten Preissenkungen und Umstellungen auf günstigere Generika bremsten das Umsatzwachstum in der Schweiz. Im Ärztegeschäft beeinflussten zahlreiche Praxisschliessungen von pensionierten Ärzten die Umsatzentwicklung zusätzlich. Dennoch gelang es Zur Rose, diese Effekte deutlich zu überkompensieren. Insgesamt wuchsen die Verkäufe um 4 Prozent. Der Medikamentenversand für Privatkunden profitierte von der erfreulichen Geschäftsentwicklung im Bereich der Medikationsdienstleistung SpecialtyCare und der rezeptfreien Medikamente (OTC). Gegenüber dem Vorjahr erweiterte Zur Rose das Sortiment im rezeptfreien Segment um über 1 000 Artikel. Zudem eröffnete sie im März 2014 den Webshop für die französisch sprechenden Konsumentinnen und Konsumenten in der Westschweiz.

Zur Rose Pharma gut ausgelastet
Die Pharmadienstleisterin Zur Rose Pharma setzte im Geschäftsjahr 2014 ihren Fokus gezielt auf Profitabilität und Kostenoptimierungen. Durch die Integration der VfG-Logistik, deren Betrieb im tschechischen Česká Lípa Mitte 2014 eingestellt wurde, konnte der Standort im deutschen Halle an der Saale über die gesamte Wertschöpfungskette besser ausgelastet werden. Das Geschäftsvolumen der Zur Rose Pharma reduzierte sich durch den bewussten Verzicht auf margenschwache Umsätze. Insgesamt verbesserte sich die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens markant.

DocMorris bleibt auf Wachstumskurs
In einem anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld vermochte DocMorris den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent zu steigern. Die im niederländischen Heerlen beheimatete Versandapotheke ist seit Ende 2012 an die Ausdehnung der deutschen Arzneimittelpreisverordnung auf ausländische Versandapotheken gebunden und verzeichnete dadurch ein reduziertes Wachstum im rezeptpflichtigen Segment. Die Frage, ob EU-ausländische Versandapotheken künftig wieder Boni im Zusammenhang mit dem Kauf rezeptpflichtiger Arzneimittel gewähren dürfen, soll nun auf europarechtlicher Ebene entschieden werden. Das Oberlandesgericht Düsseldorf legte die Frage nach der Zulässigkeit des deutschen Festpreissystems am 24. März 2015 dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg zur Klärung vor. Im preissensitiven Bereich der rezeptfreien Medikamente wies DocMorris indes eine weiterhin hohe Wachstumsdynamik auf: Im letzten Quartal 2014 betrug das Wachstum gegenüber dem Vorjahr über 30 Prozent. Ein attraktives Produktportfolio, die hohe Servicequalität, aber auch der Launch des neuen Webdesigns unterstützten diesen Erfolg. Im Juni 2015 bezieht DocMorris in einem grenzüberschreitenden Gewerbepark in Heerlen das neue, hocheffiziente Logistikzentrum und schafft damit die Voraussetzungen für weiteres profitables Wachstum.

Ausblick
Für das Jahr 2015 rechnet Zur Rose mit einer insgesamt positiven Geschäftsentwicklung. Die Abschwächung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken hat keinen negativen Einfluss auf die Bruttomarge, da Kosten und Umsatz der Gesellschaften der Zur Rose-Gruppe in derselben Währung anfallen. Negative Währungseffekte zeigen sich nahezu ausschliesslich im Gruppenumsatz. Zu einer möglichen Beeinflussung des Ergebnisses könnten unrealisierte Bewertungsdifferenzen auf Bilanzpositionen in Euro führen. Das Management wird alles daran setzen, diese Differenzen mit einem Massnahmenprogramm im Kostenbereich weitestgehend auszugleichen. (Zur Rose/mc/ps)

Zur Rose | Profil
Die Schweizer Zur Rose-Gruppe ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Arzneimitteldistribution in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. Sie ist überdies die europaweite Nummer 1 im Arzneimittelversand. Zur Rose wurde 1993 als Ärztegrossistin gegründet und betätigt sich seit 2001 auch als Versandapotheke für Privatkunden. Der operative Sitz der Gruppe befindet sich in Frauenfeld (CH), von wo aus auch der Schweizer Markt bedient wird. In Deutschland und Österreich ist Zur Rose mit ihren Tochtergesellschaften DocMorris in Heerlen (NL) und Zur Rose Pharma in Halle an der Saale (DE) aktiv. Die Unternehmen der Zur Rose-Gruppe zeichnen sich durch ein innovatives Geschäftsmodell aus und tragen zu einer optimalen und effizienten Medikamentenversorgung zu tiefen Preisen bei. Zur Rose beschäftigt an den verschiedenen Standorten über 800 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2014 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 916 Millionen Franken. Die Aktien der Zur Rose AG (ISIN CH0042615283) werden auf den Handelsplattformen OTC-X der Berner Kantonalbank und KMU-X der Zürcher Kantonalbank gehandelt. Die im Zusammenhang mit der Finanzierung der DocMorris-Akquisition im November 2012 begebene Unternehmensanleihe über 50 Millionen Franken ist an der Schweizer Börse SIX Exchange kotiert (Valor 19972936, ISIN CH0199729366, Ticker ZRO12).

Aktienkurs Zur Rose

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