2004: Weltweit mehr Börsegänge

Im Jahr zuvor waren es 864 Unternehmen gewesen. Durch ihre Erstnotierungen (IPO, Initial Public Offering) hätten die Konzerne insgesamt 101 Milliarden Euro aufgebracht und damit mehr als das doppelt soviel wie 2003 mit 41 Milliarden Euro. Damit sei 2004 ein «wichtiger Wendepunkt» gewesen, resümieren die Wirtschaftsprüfer. Erstmals seit dem Jahr 2.000 seien Anzahl und aufgebrachtes Volumen durch einen Börsengang wieder gestiegen.


Günstige Wirtschaftslage
Ausschlaggebend für die Zunahme der Zahl der Börsengänge seien die günstigere wirtschaftliche Lage sowie ein gestärktes Vertrauen in die Börse gewesen, erläuterte Geschäftsführer Walther Schnopfhagen von Ernst & Young Österreich. «Ein internationaler Kapitalmarkt mit vielen börsenotierten Unternehmen ist Standbein für eine gesunde Wirtschaft», so Schnopfhagen.


Nordamerika ist Spitzenreiter
Grösster Börsengang war im Jahr 2004 jener der belgischen Telekom-Gesellschaft Belgacom, die mit einem Emissionsvolumen von 4,4 Milliarden Euro an die Euronext g ing. Auf Rang 2 lag die japanische Electric Power Development Co mit 3,4 Milliarden Dollar (Tokio), dahinter folgen Genworth Financial Inc (USA, 2,9 Mrd. Dollar, NYSE), die japanische Shinsei Bank (2,4 Mrd. Euro, Tokio), die italienische Trasmissione Elettricita Rete Nazionale (2,1 Mrd. Dollar, Mailand) vor den US-Unternehmen Assurant (2 Mrd. Dollar, NYSE) und Google (1,9 Mrd. Dollar, NASDAQ). Die meisten Börsengänge entfielen 2004 auf Nordamerika und Asien. Europa lag mit 350 Unternehmen und 25 Milliarden Euro Emissionsvolumen auf Rang 3. Das ist deutlich mehr als 2003, als 58 europäische Unternehmen mit ihren Börsengängen 5 Milliarden Euro einnahmen.


Über ganz Europa verteilt
War im Jahr 2003 Grossbritannien Zentrum der europäischen Börsengänge, so verteilten sich 2004 die IPO über ganz Europa. Die Wiener Börse verzeichnete ebenso wie der Frankfurter Aktienmarkt einen gegenläufigen Trend: Hier brachten zwei Börsengänge nur 82,9 Millionen Euro (2003: 1,036,8 Mrd ) neu an den Kapitalmarkt. Durch Kapitalerhöhungen bereits gelisteter Unternehmen flossen aber gut 2 Milliarden. Euro an den österreichischen Kapitalmarkt.


Wachstumsmärkte Südostasien
Eine grosse Rolle spielten die Wachstumsmärkte Südostasiens, die es mit 721 (2003: 508) IPO auf ein Emissionsvolumen von 33 (21) Milliarden Euro brachten. Alleine in China und Japan wurden 10,5 Milliarden Euro an Kapital durch Börsengänge aufgebracht. Von dieser Entwicklung hätten auch Australien und Neuseeland mit 6,8 Milliarden Euro Emissionsvolumen profitiert.


Keine Prognosen für 2005
Auf Prognosen für 2005 wollen sich die Studienautoren nicht einlassen. Allerdings gebe es «viele Unternehmen, die knapp vor einem Börsengang stehen, dadurch könnte sich die positive Entwicklung des Jahres 2004 fortsetzen», meint Christina Khinast-Sittenthaler von Ernst & Young Linz. (awp/mc/as)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert