ABB spürt Wirtschaftskrise

«Die Basisaufträge von unter 15 Mio USD machen zwischen 70 bis 90% des Auftragseinganges aus. Da ist die Lage im ersten Quartal nicht gut», sagte ABB-Sprecher Wolfgang Eberhardt auf Anfrage der SDA. Zudem würden die Schwankungen bei wichtigen Rohstoffpreisen und Wechselkursen voraussichtlich auf das Betriebsergebnis der ersten drei Monate drücken. Da dürfte ABB im Gegensatz zum Vorjahresquartal Verluste aus Absicherungsgeschäften erleiden.


Grossaufträge aus Algerien…
In den vergangenen zwei Wochen hatte der Konzern mehrere Riesenaufträge erhalten. Der jüngste ist ein Auftrag über 490 Mio USD für ein Öl- und Gasprojekt in Algerien. Dieser sei ein Teil eines Projekts zur Erschliessung der Öl- und Gasfelder im El-Merk-Becken in der algerischen Sahara. Die Anlage werde voraussichtlich ab September 2012 signifikante Fördermengen liefern, teilte ABB mit. Das Projekt umfasse vor allem den Aufbau eines Pipelinenetzes, mit dem die Öl- und Gasbohrlöcher über Sammelstationen an die Aufbereitungsanlage angeschlossen würden. Über dieses Netz würden Gas und Wasser in die Bohrlöcher gepumpt, wodurch deren Ausstoss steige.


…und aus Kuwait
Zuvor hatte ABB bereits einen Auftrag über 400 Mio USD aus Kuwait für Unterstationen zur Verstärkung des landesweiten Stromnetzes bekommen. Und zwischen Irland und England soll der Konzern für 550 Mio USD eine Übertragungsleitung bauen, um die Stromnetze beider Länder bis September 2012 miteinander zu verbinden.


Marktteilnehmer von Fehlinterpretationen der Lage abhalten
Mit der Mitteilung habe ABB die Marktteilnehmer von Fehlinterpretationen der Lage abhalten wollen, sagte Eberhardt. ABB habe sich vom allgemeinen Trend nicht abgekoppelt. «Trotz den riesigen Aufträgen in kurzer Zeit, ist bei uns nicht alles Sonnenschein.» Marktteilnehmer fassten die ABB-Mitteilung als Gewinnwarnung auf. Allerdings hat ABB für 2009 gar keine Gewinnziele bekanntgegeben. Der Konzern will die Zahlen für das erste Quartal am 23. April vorlegen. Die Aktie notiert bis um 10.15 Uhr um 0,4% höher auf 16,30 CHF. Derweil lag der Gesamtmarkt (SMI) um 2,63% im Plus. (awp/mc/ps/10)

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