ABB will laut Hogan Gelegenheiten für günstige Akquisitionen nützen

Da er nicht genau wisse, wie viele Barmittel ABB wann brauche, werde sehr aufmerksam auf die Entwicklung der Bilanz geachtet, hiess es weiter.


«Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte»
Zur Einschätzung der Zukunft meinte Hogan, dass es noch zu Beginn des vergangenen Jahres schien, als sollte sich der Wirtschaftsboom endlos fortsetzen und heute werde die Zukunft in düsteren Farben gemalt. «Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.» Eine Bedingung für eine Erholung der Wirtschaft sei, dass die Banken wieder Kredite vergäben und diese Kredite die Nachfrage anregen würden. «Bisher habe ich in der entwickelten Welt noch keine Stabilisierung der Banken feststellen können, und ich glaube, dass dies noch eine Weile dauern wird.»


ABB wird nicht aufgrund «vager Hoffnungen» geführt
«Wir sind im Jahr 2009 und vielleicht auch noch 2010 eindeutig mit einer schwierigen Wirtschaftslage konfrontiert.» Da Prognosen sehr riskant seien, werde ABB aufgrund der Auftragszahlen geführt – nicht auf der «vagen Hoffnung», dass sich das Umfeld in der zweiten Jahreshälfte oder im ersten Halbjahr des nächsten Jahres verbessern werde.


Beträchtlichte Unterschiede
Im Hinblick auf die verschiedenen Bestandteile des ABB-Portfolios seien beträchtliche Unterschiede festzustellen. Alle Produkte, die mit der Bau- oder Automobilindustrie zusammenhingen, beispielsweise Elektroinstallationsprodukte, Verteiltransformatoren oder Roboter, hätten es derzeit schwer. Der Bereich Leistungstransformatoren dagegen arbeite derzeit unter hoher Kapazitätsauslastung, so wie auch viele Betriebe in der Schweiz.


Stromübertragungstechnik weiter gefragt
Laut Hogan wird die kräftige Nachfrage nach Stromübertragungstechnik anhalten und auch die Öl- und Gasindustrie zeige sich relativ robust. Viele Investitionsentscheide in diesem Industriezweig würden auf einem Ölpreis zwischen 40 und 60 US-Dollar basieren und in diesem Bereich bewege sich der Preis seit einigen Monaten. Einige Unternehmen würden ihre Investitionstätigkeit zwar etwas einschränken, allerdings auf einem historisch betrachtet sehr hohen Niveau.


Einsparziel auf 2 Mrd. Dollar erhöht
ABB hatte vor rund zwei Wochen das Sparziel bis 2010 für die im Dezember angekündigten Kostensenkungsmassnahmen auf 2 Mrd USD erhöht. Hogan bekräftigte vor den Aktionären nun, dass rund die Hälfte der Einsparungen im Einkauf anfallen sollen. Ein Personalabbau solle «soweit als möglich vermieden werden». Es sei jedoch in Zeiten der Rezession unbedingt erforderlich, die Ressourcen an die Nachfragesituation anzupassen.


«Optimal aufgestellt»
Grundsätzlich zeigt sich Hogan positiv gestimmt für die Zukunft. ABB sei «optimal aufgestellt», um von den globalen Trends zu profitieren. Ähnlich sieht es VR-Präsident Hubertus von Grünberg: «Zu allgemeinem Pessimismus und Wehklagen besteht kein Anlass.» Dass ABB insgesamt zuversichtlich bleibe zeige der Umstand, «dass wir zu den mittelfristigen Finanzzielen für 2011 stehen.» (awp/mc/pg/18)

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