Adval Tech mit verdreifachtem Reinverlust von 27 Mio. Franken

Auch lasteten Restrukturierungskosten auf dem Ergebnis. Entsprechend soll die Dividende für das Berichtsjahr entfallen. Die Gesamtleistung sank um 29% auf 297,7 Mio CHF und der Nettoumsatz um 25% auf 298,7 Mio CHF. Der EBITDA ging um 78% auf 5,7 Mio CHF zurück. Auf Stufe EBIT erhöhte sich der operative Verlust deutlich auf 23,3 (1,3) Mio CHF und der Reinverlust verdreifachte sich auf 27,0 Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.


Bessere Entwicklung im zweiten Semester
Der Tiefpunkt der negativen Entwicklung sei im ersten Quartal erreicht worden, erklärte Adval Tech. Dank mehr Umsatz und positiven Effekten sehr früh eingeleiteter Sparmassnahmen habe sich das zweite Semester aber deutlich besser als das erste entwickelt. Bereinigt um Sonderkosten für Restrukturierungen habe beim EBIT des zweiten Semesters nur wenig zu einem ausgeglichenen Ergebnis gefehlt, hiess es weiter.


Verzicht auf Dividende
Aufgrund der unbefriedigenden Ergebnisse sowie der weiterhin angespannten und unsicheren Wirtschaftslage will der Verwaltungsrat der Generalversammlung den Verzicht auf eine Dividende beantragen.


Massive Einbrüche wegen Krise in der Automobilindustrie
Im Kerngeschäft, der Produktion von Komponenten für die Automobilindustrie, kam es laut Adval Tech zu massiven Umsatzeinbrüchen: je nach Anwendung und Kunde zwischen 20% und 80%. Die Gesamtleistung des Segments Automotive ging um 35% auf 134,1 Mio CHF zurück. Der EBITDA fiel mit -3,2 Mio CHF negativ aus, nach +13,2 Mio CHF im Vorjahr.


Im Segment Medical & Consumer Goods lag die Gesamtleistung mit 167,8 Mio CHF um 22% unter dem Vorjahreswert. Der EBITDA sank gegenüber dem Vorjahr um 26%, fiel mit 8,7 Mio CHF aber positiv aus.


Auftrag von BMW
Strategisch sieht sich Adval Tech auf gutem Weg, sich als globaler Technologie- und Wertschöpfungspartner zu positionieren. BMW habe den Auftrag zur Entwicklung und Produktion von zwölf Bauteilen für die neue Generation der 1er und 3er Baureihen erteilt. Adval Tech werde die Bauteile ab Ende 2011 in hoher Auflage produzieren.


Erste Erfolge bei Ausbau globaler Position im Medtech-Markt
Auch beim Ausbau der globalen Position im Medizinaltechnikmarkt sieht das Unternehmen erste Erfolge. So konnte sich die Gruppe an der Industrialisierung eines innovativen Nadelschutzkappensystems für Glasspritzen beteiligen und hat Aufträge für erste Werkzeuge und die Vorserienproduktion erhalten. Auch wurde Adval Tech von einem grossen Pharmazulieferer als globaler Vorzugslieferant nominiert. Marktabklärungen in Asien hätten gezeigt, dass der Zeitpunkt für einen Markteinstieg mit eigener Produktionsplattform vor Ort sehr günstig sei, schrieb Adval Tech. Die globale Pharmaindustrie baue zunehmend Produktionskapazitäten in China auf.


Details zum Jahresabschluss und einen Ausblick auf 2010 will die Gruppe an ihrer Bilanzmedienkonferenz am 13. April bekanntgeben.  (awp/mc/pg/09)

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