AEG-Beschäftigte entscheiden in Urabstimmung über Streik

Sie müssen darüber entscheiden, ob sie ihre Forderung nach einem Sozialtarifvertrag mit einem unbefristeten Streik durchsetzen wollen.  Die Urabstimmung dauert bis Mittwochmittag. Ein Arbeitskampf könnte nach Angaben der IG Metall dann bereits am Donnerstag beginnen.


«Ich erwarte, dass eine grosse Mehrheit mit Ja abstimmt»
Nach Worten des AEG-Betriebsratschefs Harald Dix müssen sich mindestens 75 Prozent der in der IG Metall organisierten Beschäftigten für einen Streik aussprechen. Deshalb brauche man eine hohe Wahlbeteiligung. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad bei AEG sei jedoch sehr hoch. «Ich erwarte, dass eine grosse Mehrheit mit Ja abstimmt», sagte Dix. Während der Urabstimmung am Dienstag und Mittwoch soll im AEG-Werk gearbeitet werden. Vor Beginn der Frühschicht standen an den Wahlurnen bereits zahlreiche Arbeiter an, um ihre Stimme abzugeben.


Herstellung nach Polen verlagern
Der schwedische Mutterkonzern Electrolux will das AEG-Stammwerk mit rund 1.700 Beschäftigten Ende 2007 schliessen. Waschmaschinen und Geschirrspüler sollen dann billiger in Polen hergestellt werden. Electrolux begründet die Schliessung mit einem rapiden Preisverfall auf dem Markt für Hausgeräte. Verhandlungen zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern über einen Sozialtarifvertrag waren in der vergangenen Woche ergebnislos abgebrochen worden.


Dauer eines Arbeitskampfes offen
Die Dauer eines Arbeitskampfes ist nach Worten des Nürnberger IG Metall-Vizes Jürgen Wechsler offen. «Wir haben uns für einen unbefristeten Streik entschieden», sagte er. Man werde so lange kämpfen, bis ein Angebot von Electrolux vorliege. «Unser Organisationsgrad ist so hoch, dass wir ohne Probleme in einen Arbeitskampf gehen können», sagte Wechsler. (awp/mc/gh)

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