AFG-CEO Oehler: «Unternehmen darf nicht zerhackt werden»

Noch im Prospekt zur kürzlich vollzogenen Kapitalerhöhung stand, dass die Einheitsaktie bis Jahresende kommen soll. Doch jetzt erklärte Oehler: «Wenn ich das derzeitige Umfeld betrachte und die Spekulanten sehe, die sich um uns bemühen, sage ich nur: Ohne mich.» Mit einer Einheitsaktie steige das Übernahmerisiko rasant, dessen seien sich alle bewusst, die das forderten und damit letztlich Geld verdienten, indem Verkäufe eingeleitet würden. Zuerst müsse die Zukunft von AFG gesichert und nicht der Hunger von Spekulanten gestillt werden, so der Firmenchef. Er bekomme derzeit Angebote, Einzelstücke zu verkaufen oder sich mit «Heuschrecken» zusammenzutun. Die Offerten hätten unter anderem die Divisionen Kühlen, Stahlrohre, Fenster, Türen, Heiztechnik, Sanitär, Oberflächentechnologie betroffen.


Gespräche mit potenziellen Co-Investoren
Derzeit führt der Mehrheitsaktionär, Verwaltungsratspräsident und CEO Gespräche mit möglichen Co-Investoren. Dies, um eine Stimmenmehrheit an AFG sicherzustellen, wenn die Einheitsaktie irgendwann doch noch eingeführt wird. «Es sind Geschäftspartner, die Interessen an Familienunternehmen haben», bestätigte Oehler. Auch bei seiner Nachfolgeregelung schlug Oehler ein vorsichtiges Tempo an. Dass der neue CEO schon 2010 feststehe, sei unwahrscheinlich. «Je unsicherer die Zukunft der AFG als Ganzes ist, desto schwieriger wird es sein, einen CEO zu finden», hiess es. Denn wenn unklar sei, ob AFG doch eines Tages geteilt werden könnte, sei das nicht sehr motivierend für einen neuen CEO.


Kapitalerhöhung nicht vom Tisch
Oehler verneint einen Meinungsumschwung im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung. Als er im vergangenen Dezember im Spital gewesen sei, sei hinter den Kulissen auch an dieser Option gearbeitet worden – als eine unter vielen und jederzeit stornierbar. «Als ich damals auf die Frage nach der Kapitalerhöhung nein sagte, wollten wir Ruhe, um uns über verschiedene Optionen im Klaren zu werden», betonte er. Bezüglich der Verbindlichkeiten des Unternehmens zeigte sich der AFG-Chef zuversichtlich. Von den bis Juni 2010 fälligen Anleihen im Wert von 150 Mio CHF habe das Unternehmen vorzeitig bereits 48 Mio CHF zurückbezahlt. Die nächste Tranche sei Juni fällig und werde ebenfalls «problemlos» erledigt. (awp/mc/ps/09) 

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