AIG verteilt weltweit US-Staatsgelder

Das gigantische Volumen macht noch deutlicher, wie verheerend die Folgen eines Zusammenbruchs von AIG für das weltweite Finanzsystem gewesen wären. In den USA nimmt unterdessen die Kritik daran zu, dass Staatsgeld in dieser Höhe überall in der Welt verteilt wurde.


Satte Boni ausbezahlt
Für noch mehr Aufregung sorgt in Amerika allerdings die Nachricht über geleistete Bonuszahlungen von insgesamt 450 Millionen Dollar ausgerechnet an die Manager der Finanzmarktsparte des Versicherers. Diese allein hatte im vergangenen Jahr einen monumentalen Verlust von 40,5 Milliarden Dollar eingefahren. Präsidentenberater Lawrence Summers bezeichnete die Boni im US-Fernsehsender ABC als empörend. Zugleich räumte er ein, dass es keine Alternative dazu gegeben habe, die Kontrakte von AIG zu erfüllen, die zum Abfluss der Staats-Milliarden geführt haben.


Faule Wertpapiere abgefedert
Gut 50 Milliarden Dollar musste die American International Group (AIG) aufwenden, um faule Immobilien-Papiere abzufedern. Weitere mehr als 40 Milliarden Dollar verschlang das Wertpapier-Leihgeschäft. Rund 24 Milliarden Dollar gab die US-Notenbank aus, um vom Ausfall bedrohte Immobilien-Papiere aufzukaufen.


Lange Liste der «Beschenkten»
Die Liste der Geschäftspartner, an die das Geld floss, ist lang. In Europa bekam neben der Deutschen Bank die französische Société Générale ebenfalls rund zwölf Milliarden Dollar. In Amerika gingen fast 13 Milliarden Dollar an die Investmentbank Goldman Sachs. Amerikanische Kommunen erhielten gut zwölf Milliarden Dollar. Vor einigen Wochen waren bereits erste Berichte über die Verteilung der Gelder aufgetaucht, doch das Volumen der Mittelabflüsse kam damals nur etwa halb so hoch vor. (awp/mc/ps/22)

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