Aktienfokus: ABB geben nach Zahlen im Rahmen der Erwartungen nach

Den Investoren fehlt offenbar ein Exploit und man stört sich an der weiterhin unsicheren Entwicklung der spätzyklischen Geschäftsfelder. n Marktkreisen werden die Zahlen als solide angesehen und mehrheitlich wohlwollend kommentiert. Allerdings wird die leicht pessimistischere Aussage zur Erholung der Power-Divisionen als Enttäuschung gewertet. Ausserdem wird darauf verwiesen, dass die Aktie im Vorfeld der Zahlen sehr gut gelaufen ist. Die Gewinnschätzungen für ABB im Gesamtjahr werden die Analysten mehrheitlich nur geringfügig anpassen müssen.

Rund 6,9 Mio Aktien gehandelt 
Bis um 11.00 Uhr ABB geben 2,0% auf 21,13 CHF ab. Gehandelt sind bis anhin rund 6,9 Mio Aktien bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 6,1 Mio. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,53% höher.

Bestellungseingang besser als optimistischste Schätzung
Der Bestellungseingang sei ermutigend und besser als auch die optimistischste Schätzung ausgefallen, so die Einschätzung von Jefferies International. Die Profitabilität und den Ausblick bezeichnet der Broker indes als gemischt. Die bereingte EBIT-Marge habe leicht unter der eigenen Prognosen gelegen. Beim Ausblick verweist Jefferies auf die Aussage, dass sich das Energiegeschäft erst 2011 erholen werde, nachdem ABB bisher von einer möglichen Erholung auf Ende 2010/Anfang 2011 gesprochen hatte. Für die Mehrheit der kommentierenden Institute, so zum Beispiel die UBS oder die Deutsche Bank, war die EBIT-Marge, gemeint ist dabei immer die um Sonderfaktoren bereingte, «in line» ausgefallen.

Starke Entwicklung im Automationsgeschäft gefällt
Gefallen fanden die Analysten an der starken Entwicklung im Automationsgeschäft, wogegen die Energie-Divisionen noch immer kritischer beäugt werden.
Für die schwedische SEB Enskilda ist der Ausblick von ABB moderat besser als bisher. Sie bezieht sich dabei auf die Aussage, dass nunmehr sowohl das früh- als auch das mittelzyklische Geschäft das Umsatz- und Gewinnwachstum im restlichen Jahresverlauf und anfangs 2011 unterstützen dürften. Aber auch hier werden die Daten insgesamt als «in line» bezeichnet.

Solide Zahlen
Für die Bank Vontobel sind die Zahlen solid, auch wenn man die Sonderfaktoren berücksichtige. Die Formulierung des Ausblicks habe sich aber nicht wesentlich verbessert und auf Stufe der Divisionen habe es keine wirkliche Überraschung gegeben.

Enttäuschung im Power Business
«Die Enttäuschung im Power Business bremse das starke Automationsgeschäft aus», brachte es die Credit Suisse auf den Punkt.
Die Bank Wegelin sieht die weitere Kursentwicklung der Aktie durch den weiterhin unsicheren Ausblick im Energiebereich «noch etwas erschwert». Eine Schliessung des offenen Gap bei 22,20 bis 23,15 CHF scheine jedoch nur eine Frage der Zeit.

Ausblick positiv für die kommenden Quartale
Durchaus positiv beurteilt auch die ZKB die Zahlen von ABB. Dass die Erwartungen beim Auftragseingang übertroffen worden seien stimme zusammen mit dem Ausblick positiv für die kommenden Quartale, heisst es dort. Ebenfalls positiv seien die tieferen Kosten des Sparprogramms bei unverändertem Sparziel. (awp/mc/gh/20)

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