Aktienfokus Adecco: Grösster SMI-Verlierer – Margenwachstum verzögert sich

Bis um 10.15 Uhr büssen Adecco Namen bei überdurchschnittlichen Volumen 4,7% oder 3,20 CHF auf 62,60 (Tagestief: 62,05) CHF ein. Die Aktie hat am Mittwoch gleich zu Handelsbeginn empfindliche Einbussen verzeichnet und notiert seither auf tiefem Niveau seitwärts. Vom Jahrestiefst von 56,55 CHF (17.05.05) sind die Titel jedoch noch entfernt. Der Gesamtmarkt (SMI) verliert 0,20% auf 6’621,0 Punkte.


Hauptaugenmerk richtet sich auf die Bruttomarge
Das Hauptaugenmerk der Anleger richtet sich auf die Bruttomarge. Diese ging im zweiten Quartal auf 16,7% von 16,8% zurück. CEO Jérôme Caille erklärte heute Morgen an einer Telefonkonferenz, dass die geplante Steigerung der Marge um 50 Basispunkte nicht wie angekündigt im laufenden Geschäftsjahr erreicht werden könne. Einen genauen Zeitpunkt, wann dies geschehen soll, gab Caille nicht an. Beobachter hatten mit einer Bruttomarge von 17,1% gerechnet.


Umsatz traf den Markt-Konsens
Der Umsatz traf im zweiten Quartal mit 4,5 Mrd EUR ziemlich genau den Markt-Konsens, während der Betriebsgewinn mit 157 Mio EUR und der Reingewinn mit 100 Mio EUR die Markterwartungen von 169 Mio EUR und 102 Mio EUR verfehlten.


Man rechnet mit einer Erweiterung des Zeitraumes
Um die ursprünglich prognostizierte Bruttomarge von 17,2% im Geschäftsjahr 2005 erreichen zu können, müsste Adecco eine Marge im zweiten Halbjahr von 17,7% erzielen, kommentiert ZKB-Analyst Marco Strittmatter. Dies wäre eine Höhe, die seit 3 Jahren nicht mehr ausgewiesen worden ist. Insofern hat Strittmatter bereits vor der Telefonkonferenz mit einer Erweiterung des Zeitraumes für die gemachten Prognosen gerechnet.


Vertrauen ins Management könnte geschmälert werden
Das Nichterreichen der Guidance könnte das Vertrauen ins Management schmälern, hiess es in einem Bericht einer Zürcher Privatbank. Der Analyst zeigt sich zudem vom EBITA in der Region Asien-Pazifik enttäuscht. Er geht davon aus, dass das Geschäft in Japan die Margenentwicklung negativ beeinflusst hat. Dagegen hebt Strittmatter die Entwicklung in den USA hervor. Dem Umsatzrückgang stehe ein Plus beim erzielten EBITA von 51% gegenüber. Adecco sei es also gelungen wenig profitables Geschäft aufzugeben.


Adecco liegt hinter Manpower
In Frankreich hat der Bereich Adecco Staffing im zweiten Quartal die Wachstumserwartungen von Helvea verfehlt. Mit einem Umsatzplus von 4% lag Adecco zwar auf Augenhöhe mit dem Konkurrenten Vedior, jedoch unter dem Wachstum von Manpower (+5,6%). Helvea-Analyst Chris Burger hat für Adecco ein Plus von 5,5% erwartet. (awp/mc/ab)

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