Aktienfokus: Arpida nach Verlustabbau gesucht

Dabei hat Arpida besser abgeschnitten als von den meisten Finanzanalysten erwartet. Weitere Fortschritte und der angestrebte Break-Even hängen jedoch von der Zulassung des ersten Produktkandidaten, Iclaprim (intravenös) für die Indikation komplizierte Haut- und Hautstrukturinfektionen (cSSSI), ab. Das Verdikt der US-Gesundheitsbehörde wird im Januar 2009 erwartet; die EU-Behörden dürften Mitte 2009 entscheiden. Im Falle einer Zulassung will das Unternehmen innerhalb von zwölf Monaten die Gewinnschwelle erreichen.


Betriebliche Fortschritte mit Käufen honoriert
Die Anleger honorieren die betrieblichen Fortschritte mit Käufen. Der Titel legt bis um 11.00 Uhr um 2,3% auf 8,90 CHF zu und liegt damit auf Tageshoch. Der SPI steigt um 0,1%. Finanzanalysten anerkennen die Fortschritte von Arpida und geben sich zumeist positiv. Allerdings fehlen auch warnende Stimmen nicht, die neben den Chanden auch auf die Risiken im Zusammenhang mit den Zulassungsanträgen verweisen.


Vontobel: «Ergebnisse über Erwartungen»
«Die Ergebnisse (…) haben die Erwartungen deutlich übertroffen», schreibt beispielsweise Markus Metzger von der Bank Vontobel in einem Kommentar. Er werde die Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr anpassen, heisst es weiter. Ähnlich beurteilt Martin Vögtli von Sal. Oppenheim den Halbjahresabschluss. «Der Cash Burn ist unter Kontrolle und das Unternehmen ist gut auf die Lancierung von Iclaprim in den USA vorbereitet», so sein Kommentar.


Lackmustest Iclaprim-Zulassung
Allerdings gibt Metzger zu bedenken, dass die «Buy»-Empfehlung von Vontobel mit einem Kursziel von 39 CHF «in hohem Masse» auf der Erwartung basiere, Iclaprim erhalte im Januar 2009 die Zulassung der FDA. Die Anleger hätten es hier mit einem typischen «Ja/Nein»-Faktor zu tun, so Metzger weiter. Als Lackmustest und «key trigger» für den Aktienkurs sieht auch Vögtli die FDA-Entscheidung. Er stuft die Aktie als «Buy» ein und nennt ein Kursziel von 37 CHF.


Helvea bleibt skeptisch
Ganz anders Olav Zilian von Helvea. Er rechnet damit, dass der vorberatende Ausschuss der FDA Mitte November eine Nichtzulassung von Iclaprim empfehlen wird. Als Grund nennt Zilian, dass die Studiendaten die Wirksamkeit des Medikamentes nicht belegen würden. Im Hinblick auf in diesem Fall erforderliche, neue Studien und den Entwicklungsstand der übrigen Produktkandidaten im Bereich Antibiotika sowie des geringen kommerziellen Wertes der TLT-Therapie hält er die Aktie für überbewertet. Entsprechend empfiehlt Zilian weiter, die Titel zu verkaufen, und nennt ein Kursziel von unverändert 4,80 CHF. (awp/mc/ps/19)

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