Aktienfokus: Implenia nach Halbjahreszahlen etwas schwächer

Der letztes Jahr aus der Fusion von Batigroup und Zschokke hervorgegangene Baukonzern hat vorbörslich die Halbjahreszahlen veröffentlicht und dabei die Analystenerwartungen enttäuscht.

Aktie verliert leicht
Die Implenia-Aktie notiert kurz nach 11 Uhr 0,25 CHF bzw. 0,8% tiefer auf dem Stand von 31,65 CHF (bisheriges Tagestief 31,00 CHF), der Gesamtmarkt (SPI) verliert knapp ein halbes Prozent.

Unter eigenen Erwartungen
Implenia habe zwar gegenüber dem Vorjahr auf allen Stufen Fortschritte gezeigt, gleichwohl seien aber Umsatz und Ebit klar unter den (eigenen) Erwartungen geblieben, heisst es etwa bei der Bank Vontobel.

Hoher Margendruck – Wird anhalten
«Die vorgelegten Zahlen zeigen, dass zum einen der Margendruck in sämtlichen drei Segmenten ausgesprochen hoch ist und zum anderen die laufenden Integrationskosten aus dem Zusammenschluss der beiden früheren Bauunternehmen mehr Zeit und Kosten beanspruchen wird als von uns angenommen», schreibt der zuständige Analyst in seinem Kommentar. Man gehe davon aus, dass der Margendruck weiter anhalten werde, zumal die Bauaktivitäten in der Schweiz den Zenit überschritten hätten, was in Zukunft Überkapazitäten erzeugen dürfte.

Befriedigende Ertragslage
Etwas optimistischer sieht die ZKB die Zahlen: Sie lägen insgesamt zwar leicht unter den Markterwartungen, was allerdings angesichts einer fusionsbedingten hohen Schätzunsicherheit nicht überbewertet werden dürfe, heisst es in einem Kommentar. Ganz allgemein meint die ZKB, dass die Schweizer Baubranche sich in einer insgesamt befriedigenden Ertragslage befinde, wobei die gestiegenen Material- und Lohnkosten allerdings nur über Produktivitätssteigerungen und nicht über Preisanpassungen kompensiert werden könnten.

Ausblick: Geteilte Meinungen
Die Einschätzungen der weiteren Zukunft für die Aktien gehen denn auch auseinander. Während Vontobel die Schätzungen nach unten revidieren will und die Aktie mit `Reduce` bewertet, hat die ZKB ein Rating `Market Perform`. Sie meint, dass zwar neben den Zahlen auch der Ausblick leicht unter den Erwartungen gelegen habe, dass aber die Aktienkursentwicklung weiterhin von spekulativen Komponenten dominiert werde und sie deshalb an der Einstufung festhalte. Ein `Neutral` hat auch der Pictet-Broker Helvea für die Implenia-Aktien. Der zuständige Analyst sieht für seine Schätzungen zwar ein gewisses Abwärtspotential für dieses Jahr, zeigt sich aber für 2008 optimistisch und spricht von einem möglichen Aufwärtspotential angesichts des guten Auftragseinganges und möglicher positiver Synergieeffekte. (awp/mc/ar)

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