Aktienfokus: Julius Bär nach Ankündigung der Aufteilung Spitze im SMI

In ersten Kommentaren wird der geplante Schritt begrüsst. Bis um 10.00 Uhr klettern Julius Bär um 2,94 CHF oder 6,7% auf 46,84 CHF (Tageshoch 47,58 CHF). Gehandelt sind bereits knapp 1,4 Mio Aktien bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von rund 1,5 Mio Stück in den vergangenen Wochen. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,51% höher.


AM-Geschäft neu in GAM-Holding
Während sich die Julius Bär Gruppe AG künftig auf Private Banking-Dienstleistungen beschränkt, wird in der GAM Holding AG neu das Asset Management-Geschäft zusammengefasst. Die Transaktion, die noch der Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden bedarf, soll voraussichtlich im dritten Quartal 2009 abgeschlossen werden. Ein Stellenabbau ist nicht geplant. Nach der Trennung hat ein Aktionär, der eine Aktie der jetzigen Julius Bär Holding hält, zwei neue Aktien, und zwar eine der Julius Bär Group Ltd. und eine der GAM Holding Ltd.


Dringlichkeit zu handeln aufgezeigt
Der Schritt könne einerseits sicherlich als positiv gewertet werden, da das Problemkind GAM nicht mehr mit dem Rest der Bank unter einem Dach vereint sei, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Andererseits zeige die angestrebte Transaktion auch die Dringlichkeit auf, etwas zu unternehmen.


Vorteil für Aktien der Julius Bär Group
Vontobel schätzt, dass das verwaltete Vermögen der Julius Bär Group zum Jahresende 2009 rund 180 Mrd CHF betragen wird, dasjenige von GAM 121 Mrd CHF. Angesichts der höheren Rendite des Private Banking sei davon auszugehen, dass die Aktien der Julius Bär Group höher bewertet sein werden als die Aktien der GAM Holding. So dürfte ein Grossteil des Unternehmenswertes auf die Julius Bär Group entfallen, welche danach eine sehr gut kapitalisierte Privatbank sein werde, heisst es bei Vontobel.


Offene Produkte- und Dienstleistungsarchitektur 
Mit der Trennung der Aktivitäten gehe Julius Bär deutlich weiter als andere Schweizer Vermögensverwalter, indem sie eine völlig offene Produkte- und Dienstleistungsarchitektur einführe, lautet die Einschätzung der ZKB. Die erhöhte Transparenz sowie die resultierende Break-up-Bewertung dürften für die Aktie positiv sein. Die ZKB spricht in diesem Zusammenhang auch von einer verbesserten externen Wahrnehmung. Erstaunlich sei, dass weiterhin die Absicht bestehe, das US-Asset Management-Geschäft Artio Global mittels eines IPO separat an die Börse zu bringen.


ZKB nicht überrascht
Insgesamt komme die Unternehmensteilung nicht überraschend, meint die ZKB. Die Schaffung von Transparenz sowie die strategische Konzentration auf eigenständige Geschäftsfelder sei aber zu begrüssen. Weitere Vorteile seien die Reduktion von Interessenskonflikten und für den Aktionär die Möglichkeit zur eigenständigen Bewertung der beiden Geschäftsfelder.


Wegelin: Anlass zu weiteren Spekulationen
Laut der Bank Wegelin dürfte vor allem die «reine» Private Banking-Gesellschaft mit ihren vielen Qualitäten zu weiteren Spekulationen Anlass geben. Der Private Banking-Teil könnte mittels Zukäufen versuchen, eine stärkere Rolle im Schweizer Markt zu übernehmen, oder aber ohne Ballast der GAM selber Objekt für Übernahmen werden. (awp/mc/ps/14)

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