Aktienfokus Novartis: Unter Druck – Umsatz schwach, Margen gut

Einzig auf Stufe Umsatz wurde Novartis den Erwartungen nicht gerecht. Um 10.05 Uhr stehen Novartis mit minus 1,3% auf 72,45 CHF zuhinterst im SMI-Tableau, das Handelsvolumen beträgt derzeit erst rund 720’000 Titel. Das Konkurrenzpapier Roche (Roche wird am Mittwoch Umsatzzahlen zum ersten Quartal vorlegen) geht derzeit in etwa mit dem Gesamtmarkt, der rund 0,3% einbüsst.


Analystenkommentare im Grundtenor sehr positiv
Analystenkommentare zum Novartis-Abschluss fallen im Grundtenor sehr positiv aus. Moniert wird indes die Umsatzentwicklung. Helvea spricht von einer schwachen Entwicklung des Pharmaumsatzes und die Aargauische Kantonalbank (AKB) gar von einem «Wachstumsproblem». Hernani L. de Faria von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) dagegen relativiert dies mit der Aussage, die leicht schwächer als erwarteten Umsatzzahlen würden im Rahmen der Quartalsschwankungen liegen und seien nach dem starken vierten Quartal 2005 nachvollziehbar.


Die operativen Margen überzeugen
Auf breiten Anklang stossen die operativen Margen des Konzerns, die in allen Sparten stark angestiegen sind. Julius Bär lobt insbesondere die Margen bei Sandoz und in der Pharmasparte. Consumer Health habe auch ohne ausserordentlichen Gewinn die Marge gesteigert, ergänzt Claudio Werder von Vontobel. Birgit Kulhoff von Rahn und Bodmer geht davon aus, dass Novartis die Pharmamarge für das ganze Jahr bei rund 31,5 bis 32% wird halten können und dass bei Sandoz gar weitere Verbesserungen möglich sind.


Entwicklung von Sandostatin abgebrochen
Novartis brach gestützt auf Daten von Phase-III-Studien in der Berichtsperiode die Entwicklung von Sandostatin zur Behandlung von diabetischer Retinopathie ab. Diese Anwendung sei schwierig, kommentiert die ZKB. Das Ende dieser Entwicklung habe keinen materiellen Einfluss auf das Konzernergebnis.


Nach wie vor unterbewertet
De Faria von der ZKB erachtet die Novartis-Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) 2007 von 15,5x nach wie vor als unterbewertet. Aufgrund der sehr guten Produktepipeline und der bislang eher enttäuschenden Kursentwicklung könne 2006 mit einem weiteren Kurspotenzial von 8 bis 10% gerechnet werden, meint auch die AKB. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar