Aktienfokus: Petroplus nach Zahlen unter Erwartungen deutlich im Minus

Erste Reaktionen am Markt fallen gemischt aus, Enttäuschung über die ausgewiesenen Zahlen und Optimismus angesichts des Zukunftspotentials des Unternehmens halten sich in etwa die Wage. Gegen 11.00 Uhr notieren Petroplus 3,4% tiefer auf 112,50 CHF, nach einem Handelsstopp zu Börsenbeginn und einem vorübergehenden Tagestief von 104,50. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil 1,8% im Minus.


Markterwartungen weitgehend verfehlt
Mit den präsentierten Zahlen hat der Raffineriebetreiber die Markterwartungen weitgehend verfehlt. Auf den ersten Blick könne einzig das Ergebnis auf der Umsatzebene überzeugen, äusserte sich ein Marktbeobachter entsprechend kritisch. Doch die Quartalszahlen und der fehlende Ausblick für das Gesamtjahr werden dem Markt nicht gefallen, mutmasste der Beobachter weiter; er rechne daher in der Folge mit weiteren Kursverlusten.


Wegelin: Übereilte Verkäufe nicht angebracht
Positiver argumentiert dagegen die Bank Wegelin. Zwar würden die Quartalszahlen Verkaufsargumente liefern, doch die Zukunft des Konzerns sei nicht an den derzeitigen Zahlen abzulesen. Petroplus baue momentan seine Raffineriekapazitäten mittels Zukäufen massiv aus, was sich erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Ergebnissen entfalten werde. Übereilte Verkäufe seien daher nicht angebracht, schreibt die Bank, und für Liebhaber seien markante Kursrückgänge als Einladung zu verstehen.


Vontobel: Zahlen nicht repräsentativ für zukünftiges Gewinnpotential
Auch die Analysten der Bank Vontobel weisen darauf hin, dass die ausgewiesenen Resultate nicht repräsentativ für das zukünftige Gewinnpotential des Unternehmens seien, da die Ergebnisse der anfangs Jahr übernommenen Raffinerie Coryton erst für einen Monat berücksichtigt worden seien. Zudem hätte Petroplus wegen der Unterhaltsarbeiten der zwei konzerneigenen Raffinerien erst teilweise vom positiven Trend in den Raffinerie-Margen profitieren können. Man wolle daher keine grösseren Schlüsse aus der Performance eines einzigen Quartals ziehen, schreiben die Analysten in ihrem Kommentar, vor allem auch nicht, weil Petroplus erfolgreich an seiner akquisitions-basierten Wachstumsstrategie festhalte.


Helvea: Akquisitionsstrategie optimistisch beurteilt
Helvea beurteilt die Akquisitionsstrategie des Zuger Unternehmens ebenfalls optimistisch. Die Anfang August angekündigten Übernahmen der zwei Raffinerien Petit Couronne und Reichstett Vendenheim hätten positive Auswirkungen auf ihr Kurszziel, schreiben die Analysten der Bank. Doch die Zahlen zum zweiten Quartal, die sowohl ihre Prognosen als auch die Markterwartungen verfehlt hätten, würden höchstwahrscheinlich zu einer Senkung ihrer Schätzungen führen. (awp/mc/ab)

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