Aktienfokus: Swisscom nach 9-Monatszahlen weiter mit Abgaben

Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wurde etwas zurückgenommen, was die meisten Analysten jedoch nicht überraschte. Bis um 11.10 Uhr geben die Valoren 4,6% auf 350 CHF ab, das bisherige Tagestief liegt bei 344,25 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil 2,9% tiefer. Anfang Oktober hatten die Titel mit 292 CHF ein neues Jahrestief markiert.


Kostenkontrolle honoriert
«Die Ergebnisse für den ersten neun Monate 2008 boten wie üblich wenig Überraschungen», schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar. Die Analysten honorieren die Kostenkontrolle der Swisscom, «um die Umsatzrückgänge in bestimmten inländischen Geschäftsbereichen aufzufangen». Insgesamt sei das Management bei der Umwandlung des Unternehmens in ein mehr auf Multimedia orientiertes Unternehmen auf gutem Weg.


Rentabilität: Festnetzgeschäft als Hauptbelastung
In der Schweiz habe das Grosshandelsgeschäft auf den Umsatz gedrückt, während das Geschäft mit Unternehmenskunden einen leichten Zuwachs verzeichnete. Was die Rentabilität angehe, so sei das Festnetzgeschäft die Hauptbelastung, heisst es bei Vontobel weiter. Die italienische Fastweb habe sich dagegen erneut als Wachstumstreiber erwiesen. Die Bank vergibt weiterhin ein «Hold» und will das Kursziel von 440 CHF überprüfen.


iPhone-Einführung drückt auf EBIDTA 
Die ZKB spricht von einem «in den Erwartungen liegenden Resultat». Die Bestätigung des Ausblicks beim EBITDA und operativen freien Cash Flow sei ebenso positiv wie die Entwicklung bei den Investitionen. Der schwächer als erwartet ausgefallene EBIDTA sei auf Kosten von 45 Mio CHF in Verbindung mit der Einführung des iPhones zurückzuführen, so die Analysten. Darin enthalten seien Gerätesubventionen sowie Kosten für den Ausbau der Dateninfrastruktur. Die Lancierung des iPhones habe insgesamt zu einem überdurchschnittlichen Kundenwachstum im dritten Quartal geführt, betont die ZKB. Zusammen mit dem Wachstum im Segment KMU habe dies zu einem leichten Wachstum im Heimmarkt von 0,5% geführt. Das Institut bestätigt die Einstufung «Übergewichten».


Zurückhaltender Ausblick keine Überraschung
Auch bei einer ausländischen Privatbank heisst es zur schwächer als erwartet ausgefallenen operativen Marge, dass diese zwar zu Diskussionen, nicht aber zu grossen Bedenken führen dürfte. Der zurückhaltende Ausblick für den Nettoumsatz soll die Aktie nur in geringerem Masse belasten. Schliesslich hätten die meisten Analysten damit gerechnet.


Höhe der Dividende kaum in Gefahr
Helvea sieht die angekündigte Dividende für das laufende Geschäftsjahr von 23 bis 24 CHF nicht in Gefahr, da der Telekomkonzern die Guidance für den operativen Free Cashflow bestätigt habe. Dies entspreche einer Dividendenrendite von 7%, betonen die Analysten. Zur Diskussion über eine mögliche Privatisierung habe das Unternehmen keine Angaben gemacht, ein starker Grossaktionär wie in diesem Fall der Bund sei jedoch positiv zu sehen. Helvea vergibt die Einstufung «Buy» und ein Kursziel von 452 CHF. (awp/mc/ps/16)

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