Aktienfokus: Synthes nach soliden Zahlen auf Höhenflug

Die Medizinaltechnikerin hat vorbörslich den Jahresausweis für 2007 vorgelegt und damit die Erwartungen der Investoren und Analysten grösstenteils übertroffen. Experten hatten allerdings nichts anderes als einen soliden Ausweis erwartet; entsprechend wohlwollend, aber wenig erstaunt, fielen erste Kommentare aus. Bis um 9.45 avancieren Synthes um 2,3% auf 144,5 CHF; der Gesamtmarkt, gemessen am SMI, steht erweil 0,40 im Minus.


«Starker Ausweis für 2007»
Wie erwartet solide, aber wie befürchtet kaum spannend habe sich das Jahresergebnis präsentiert, schreibt beispielsweise die BNP Paribas. Synthes habe erneut einen starken Ausweis für 2007 vorgelegt, ganz im Rahmen ihrer Erwartungen. Die vorgelegten Ergebnisse seien gut, urteilt auch Vontobel und erwartet, dass die Konsensschätzungen nach oben korrigiert werden dürften.


Positive Entwicklung im Traumabereich
Von den Analysten wird vor allem die Entwicklung im Traumabereich positiv hervorgehoben. Das Ergebnis in diesem Bereich liege erneut am oberen Ende der Zahlen für das letzte Quartal von Konkurrenten wie Zimmer, Striker oder Biomet, so Vontobel. Auch die leicht verbesserte Transparenz, mit einem besseren Reporting (Kennzahlen nicht nur in USD, sondern auch in Lokalwährungen) und einer Analystenkonferenz heute Vormittag, wird lobend erwähnt, beispielsweise von R&B.


«Einer der stabilsten Wachstumswerte»
«Synthes ist einer der stabilsten Wachstumswerte in unserem Universum mit einem kontinuierlichen zweistelligen Umsatzwachstum, unabhängig von der Konjunkturentwicklung», urteilt die zuständige Analystin bei R&B. Gleichzeitig seien trotz des hohen Niveaus immer noch leichte Fortschritte in der Profitabilität zu sehen, so dass das Gewinnwachstum immer über dem Umsatzwachstum und im hohen zweistelligen Bereich liege. Ähnlich lautet auch der Kommentar der ZKB: «Synthes ist eine Gesellschaft, die sehr solide arbeitet und unspektakulär aber stetig erfolgreich in die Zukunft geht».


Wehrmutstropfen
Am Zahlenmaterial gäbe es wenig zu kritisieren, fasst Wegelin zusammen. Als Wehrmutstropfen wertet die Bank allerdings die fehlenden Angaben über die künstliche Bandscheibe ProDisc. Gerade bei diesem Thema seien nämlich unbeantwortete Fragen auszumachen, beispielsweise wie es um das Ermittlungsverfahren der US-Justiz stehe oder wie die Resonanz im US-Markt sei. «Erst wenn Klarheit über diese Traktanden vorhanden ist, wäre die Synthes-Aktie reif für einen weiteren Heilungsprozess», meint Wegelin.


Unsicherheiten noch nicht ausgeräumt
Auch die BNP Paribas weist darauf hin, dass viele Unsicherheiten, die in der Vergangenheit auf dem Titel lasteten, nicht ausgeräumt worden seien. So stünden die Margen immer noch unter Druck und ProDisc werfe trotz der kürzlich erteilten FDA-Zulassung für ProdDisc-C immer noch eine bedingte Franchise ab. (awp/mc/ps)

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