Aktienfokus: Unilabs unter Druck – neue Regelung belastet Reingewinn

Am 9. November 2005 hat der Bundesrat entschieden, die Rückerstattung von Labortests um 10% zu kürzen. Diese Regelung wird im Januar 2006 in Kraft treten. Dies hat für die Genfer Laborgruppe schlimme Folgen: Die potenziellen Auswirkung dieser Entscheidung schätzt Unilabs auf Basis des Gesamtjahres auf rund 12 Mio CHF.


Bis um 10.20 Uhr verlieren Unilabs 14,83% auf 37,90 CHF, dies bei einem hohen Volumen von 101’776 Titeln. Der Gesamtmarkt (SPI) legt derweilen 0,83% auf 5’593,23 Punkt zu.


Vontobel: Dramatische Konsequenzen
«Diese Entscheidung kommt aus heiterem Himmel und hat auf den ersten Blick dramatische Konsequenzen für Unilabs», schreibt Patrick Laager von der Bank Vontobel. Angesichts der finanziellen Konsequenzen stuft er die Aktie auf «Sector Perform» von «Sector Outperform» um.


LODH: Schlechte Nachrichten für Unilabs
Das Rating und das Kursziel erst einmal «under review» gestellt hat hingegen Christoph Gubler von Lombard Odier Darier Hentsch (LODH). Der Analyst wird die Schätzungen nach der Telefonkonferenz von heute Nachmittag anpassen. Er geht davon aus, dass Unilabs im 2006 in der Schweiz mit einem Umsatz von rund 195,5 Mio CHF etwa einen EBIT von 37 Mio CHF (85% des Gruppen-EBIT) erwirtschaften wird. Er hat für das kommende Jahr mit einer EBIT-Marge von 19% gerechnet und geht nun davon aus, dass die EBIT-Marge durch die Preissenkung auf 9% zurückgeht. Das sind schlechte Nachrichten für Unilabs, resümiert auch Gubler.


Julius Bär: Wann beginnen Kostensparmassnahmen zu greifen
Um dieser geänderten Situation zu begegnen, hat Unilabs verschiedene Massnahmen getroffen, die Anfang Januar 2006 zu spüren sein werden. Die Laborgruppe will mit diesen Massnahmen die Kosten möglichst schnell reduzieren, um den erwarteten Margenrückgang annähernd zu kompensieren. Der springende Punkt sei nun, wann die Kostensparmassnahmen zu greifen beginnen würden, schreibt die Bank Julius Bär in einem Kommentar. (awp/mc/ab)

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